Der Horst Rebound Komplex
„Ich habe einen Tesla, einen e-Smart und ein e-Bike, da kann ich mir den Porsche Cayenne schon leisten.“ sagt mein Nachbar Horst und beschreibt damit in hinreißender Weise den Rebound Effekt.
Dieser tritt auf, wenn man sich für ein Wohlverhalten belohnen möchte, diese Belohnung jedoch den Nutzen komplett auffrisst.
In Sachen Klimaschutz sind wir Deutschen Rebound-Weltmeister. Wenn beispielsweise mein Horst zur Pool-Party geladen hat und den Anwesenden erklärt, dass er jetzt nur noch kalt duscht, er italienisches Edelwasser nur noch in Glasflaschen kauft und er den Rasen jetzt mit einem „Sparsprenger“ wässert.
Mir war auch nie klar, dass gegen im Pool ersaufende Igel eine Spende an den Tierschutz hilft. „Die blöden Tiere fallen rein und kommen nicht mehr raus.“
Aber ich muss eine Lanze brechen, er hat Kohle und leistet sich Öko. Längst liegen Solarpaneele auf dem Dach, eine Wärmepumpe ist geplant.
„Im Sommer kann eh alles aus, da fahr ich mit dem Boot (eine 42 Fuss Yacht) raus.“ Naja, wer hat, der Horst.
Und nein, den Typen habe ich nicht erfunden. Er hat unfassbar geile Rindersteaks auf seinem Gasgrill. „Der Kartoffelsalat is vegan, bis auf die Majonäse!“
Er meint es doch gut.
Meint „Ich wähl Grün, was soll ich denn noch tun?“ . Ist auch sonst für Öko, findet Klimakleber „Total drübber!“ Und fliegt auch nur noch einmal im Jahr nach Portugal.
Für mich ist Horst ein Paradebeispiel für den Rebound Effekt.
„Das ist wie auf Arbeit. Für nix, gibts nix!“. Und damit hat der Horst alles gesagt.
(pco)
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