Naaaaaaaaa endlich!
Vom Jahre 2015 hatte ich eigentlich nicht wirklich etwas in Sachen „Es geht im PC-Sektor endlich voran“ erwartet, doch manchmal wird man eben doch positiv überrascht… und dies sogar, man mag es kaum glauben, in doppelter Form!
Vor Fast 11 Jahren (eine unfassbar lange Zeit für den PC-Bereich) stellte Arctic Cooling seinen „Accelero S2“ vor, einen Grafikkartenkühler, der bahnbrechnend war. Wirklich bahnbrechend, also echt, so richtig mit Wow-Effekt. Grund hierfür: Er war leicht, gigantisch groß und konnte mit zwei 120mm-Lüftern bestückt werden. Das war ein Technologie-Sprung wie einst der Dual-Core-Prozzi oder die 3D-Zusatzkarte. Hmm, OK, vielleicht nicht sooo groß, aber man freute sich, denn endlich entwickelte ein Hersteller mal einen Kühler, der durchdacht war, weil leistungsfähig und (!) für den Silent-Betrieb tauglich. Er stellte alles Bisherige in den Schatten (in den ganz dunklen) und wurde sofort die Referenz schlechthin – und blieb dies auch über Jahre hinweg. Viele Kühlerhersteller griffen das Prinzip auf, z.B. Alpenföhn oder Xigmatek, doch Preis, Eigengewicht, Installation und eben die Silent-Fähigkeit blieb unerreicht – bis jetzt. Nun stellt Arctic den S3 vor und dieser ist… tja, eigentlich ein S2 mit Kompatibilität zu aktuellen Karten und mit dem mittlerweile oftmals benötigten Backside-Kühler. Der Marktpreis fiel blitzschnell unter die 30-Euro-Grenze und die Möglichkeit, ganz simpel mit Kabelbindern zwo 120er Lüfter nach Wahl zu verbauen, dürfte Silentiten dazu verleiten, den S3 als den Kauftipp schlechthin zu bezeichnen… und das, dies sei vorab erlaubt zu sagen, auch vollkommen zu Recht (abgesehen von TDP-Monstern mit jenseits von 200 Watt).
Warum Arctic aber so lange gebraucht hat, bleibt ein Rätsel – muss man ganz klar sagen.
Vor mittlerweile zweieinhalb Jahren stellte Noiseblocker seine „eLoop“-Lüfter vor, die 120er Modelle waren (und sind!) das Maß der Dinge und der Tipp schlechthin für alle, die einerseits das technisch Machbare auskosten möchten, andererseits aber auch nicht ganz auf den letzten Euro schauen müssen – „typisch Noiseblocker eben“ könnte man sagen, spätestens seit den BlackSilent in der Rev 3 weiß man, dass Noiseblocker eben ganz feine Lüfter bauen kann. Aber während viele Hersteller Produktlebenszyklen haben, wo mit dem Relase schon die phase-out-Phase eingeläutet wird, lässt man sich bei Noiseblocker viel Zeit… sehr viel… für viele Nutzer zu viel. So auch bei mir: Moderne PC-Gehäuse nehmen gern und viele 140er Lüfter auf, so z.B. im Dach, wo deren zwei die Optimallösung sind, um die Hitze von CPU und GPU abzuführen- also griff ich zu BeQuiet… keine schlechte Wahl, aber keine optimale und genau dies stört Perfektionisten.
Ich hatte damals nach dem Test im Sommer 2012 schon darauf gedrängt, schnell die eLoops auch als 140er herauszubringen, denn schon damals war klar, dass in diesem Lüfter-Format die Zukunft liegt. Das hat mittlerweile auch Noiseblocker im Rahmen einer Umfrage herausgefunden, doch die Philosophie bei Noiseblocker ist eben eher „Eile mit Weile“ statt „Push push push!“ und so dauerte es… und dauerte… bis heute. Na ja, nicht bis heute, eher bis zum „ersten Halbjahr“, denn aktuell ist geplant, dass die bionischen Lüfter eben bis Ende Q2/15 herauskommen.
Das sehr vorsichtige Vorgehen von Noiseblocker ist nur in gewissem Maße zu verstehen, denn zwar muss Qualität im Premium-Segment Vorrang haben, doch mittlerweile hat die Konkurrenz den Markt besetzt. Selbst wenn man die Billigheimer von Aerocool, Arctic, BitFenix, Cooltek, Corsair, Xilence und Co. nicht in die Betrachtung einbezieht, so haben Alpenföhn, BeQuiet, Enermax und Noctua nicht nur die Messlatte hoch angelegt (das muss man ganz klar sagen), sondern es auch ermöglicht, dass der Nutzer sich (also sein Gehäuse) bereits ausgestattet hat… Hoffnung besteht aber für Noiseblocker, denn die Erfahrungswerte von den kleinen eLoop kann man direkt übernehmen und eines sollte man auch nie vergessen: Herkömmliche Lüfterlager verschmutzen, in Foren und Langzeitberichten wird dies immer wieder aufs Neue dargestellt, sodass Noiseblocker, wenn man denn die „heiße Saison“ gen Anfang Mai als Release-Date realisieren könnte, dann doch noch ein größeres Stück vom Lüfter-Kuchen ergattern könnte.
JS für Orthy.de, C2015
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