Test: Elecom Gaming Mouse GM-20

Ergonomie

Die klassische Rechtshändermaus erlaubt dank der gummierten Seitenflächen einen sicheren Halt, die Hand fühlt sich sehr schnell sehr wohl. Das Gewichtsmagazin am unteren Heck ist leicht zu öffnen, aber natürlich kann man sich die Gewichte (ingesamt 35 Gramm) komplett sparen, denn eine Maus künstlich schwerer zu machen, ist natürlich unsinnig, vor allem für High Senser, also für jene Nutzer, die auch wirklich von 5000 DPI profitieren, die eine solche Abstastrate auch wirklich nutzen.
Mausrad: sehr griffig, quasi unhörbar, leichtgängig und dennoch fühlbar abgestuft, wackelt nicht, soweit also absolut top, doch die mittlere Maustaste könnte ruhig noch etwas leichtgängiger sein, im Großen und Ganzen aber das beste Mausrad, was ich seit Jahren vor mir hatte.
Tastenklick: die beiden Haupttasten sind laut, einfach laut, mit einem deutlichen „Plastikklicken“, Druckpunkt und Hubweg sind aber gut
Seitentasten: die beiden Daumentasten sind prinzipiell ganz gut positioniert, könnten aber ruhig noch etwas weiter unten liegen, dazu vll. auh noch einen halben Zentimeter weiter vorn, vor allem große Hände würden dies ganz klar zu honorieren wissen.  Druckpunkt, Hub und Widerstand sind gelungen, die Funktionalität ist absolut gewährleistet.
Zusatz-Tasten: etwas schwerngängig, dumpfes Plastikklicken, sitzen zudem etwas zu weit hinten, der Zeigefinger muss v.a. für die hintere Taste deutlich angewinkelt werden. Wieder würden sich Besitzer größerer Hände wünschen, die Tasten längen etwa einen Zentimeter weiter vorn.
DPI-Taste: liegt ganz klar zu weit hinten, der Mittelfinger (ja bekannter Weise der  längste der menschlichen Hand, so seit ca. einer Million Jahren) muss stark angewinkelt werden. Würde der DPI-Schalter vor dem Mausrad und ncht dahinter liegen, wäre er wesentlich (!) sinnvoller positioniert.
Gleitfähigkeit: sehr gut, sehr leichtgängig, kaum fühlbarer Widerstand, kein Kippeln, kein Kratzen.

Elecom macht einiges richtig, aber eben nicht alles. Die doch recht hefige Klicklautstärke ist der Verarbeitung zuzuschreiben, die nicht auf dem Niveau der „teuren“ Mäuse liegt, das ist aber nicht dramatisch, vor allem in Anbetracht des günstigen Kaufpreises. Bei der Positionierung des DPI-Schalters tappt Elecom in die gleiche Falle wie fast alle Hersteller, das ist schade und lässt Anwender doch ein wenig resignieren. Man hätte das Mausrad auch einen Zentimeter weiter vorn unterbringen können, das Gehäuse gibt diese Position ohne Probleme her, so aber müssen große Hände sich doch mal wieder deutlich verrenken. Wenigstens spart sich Elecom eine unerreichbare 3. Daumentaste (Seitenhieb an Corsair) oder Tasten auf der rechten Seite (Seitenhieb an Sharkoon und Thermaltake). Nutzbar sind letztlich alle Tasten, nach einer gewissen Eingewöhnungszeit sogar ganz gut.

 

Software

Die 6 MB kleine Software ist in englischer Sprache gehalten, die bebilderte, ausführliche Bedienungsanleitung aber auf Deutsch, sodass es nur wenig Anlass zu Kritik gibt. Dank des internen Speichers muss die Maussoftware nicht permanent laufen, der Neustart nach der Installation – nun gut, das eine Mal … ist nicht sooo tragisch. Die Software ist übersichtlich, simpel und weitestgehend  intuitiv, bietet quasi alle Optionen, die man so braucht. Die DPI-Stufen kann man beliebig (de)aktivieren, die Abstastrate sogar für X- und Y-Achse separat einstellen (in 100er Schritten). Die Maustasten sind mit allerlei Standard- und Multimediafunktionen zu belegen, zudem gibt es eine Makro-und eine „Combo“-Funktion. Makros lassen sich nicht im Nachhinein bearbeiten, so entspricht die Verzögerung also genau der, die man während der Aufnahme angeschlagen hat. Kurioser Weise wird nicht immer der Tastendruck an sich aufgenommen, sondern nur das Loslassen der Taste, somit klappt nicht jedes Makro auf Anhieb, man muss es teils mehrfach probieren, bis es klappt. Alle Tasten bis auf die primäre Feuertaste lassen sich mit Makros und Combos belegen, wobei vor allem die Combo-Version ein netter Ersatz für die zickige Marko-Funktion ist. Wer also z.B. eine Taste mit „F11“ (Vollbild) belegen will, kann einfach die Combo-Funktion nutzen.
Nachdem man die Belegung, die USB-Polling-Rate, die Mausbeschleunigung usw. nach individuellen Wünschen zurechtgebastelt hat, speichert man das Profil auf die Maus (kurzzeitig verschwinet der Cursor, das ist normal) und kann es auch in eine Datei exportieren. Für Spiele konstruiert man dann weitere Profile, Vorgaben gibt es keine, Anpassungsgrenzen auch fast nicht. Ein Profilwechsel geht nur via Software, die DPI-Wechsel-Funktion leider nur via der wie erwähnt ungünstig positionierten DPI-Taste. A4Tech hat vor 6 Jahren schon bei seinen X7-Nagern bewiesen, dass man dem Nutzer durchaus auch den DPI-Wechsel via einer beliebigen Taste erlauben kann – es wäre schön, wenn mehr Hersteler diese wirklich nützlichen Idee anbieten würden (Seitenhiebe an … puh, tja, fast alle, traurig, aber wahr).



Zusammengefasst ist die Software durchaus gelungen, wenn aber halt auch ausbaufähig. Ich habe schon deutlich schlechtere Treiber gesehen, auch bei deutlich teureren Nagern, somit sei an Elecom halt die kleine Wunschliste übermittelt, in der Hoffnung, dass beim nächsten Gaming-Nager die verbesserungwürdigen Punkte berücksichtigt werden.

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