das gigantische 120mm-Lüfter-RoundUp (Update #16)

Erläuterungen und Preis

Vorweg alle notwendigen Erklärungen. Profis können diese Seite natürlich überspringen, aber Einsteiger dürfen ruhig mal einen Blick riskieren 😉

die Brutalität des Seins: Oft werde ich gefragt, was ich eigtl. unter „leise“ verstehe. Tja, so wortreich und präzise man es auch beschreiben mag, so subjektiv bleibt doch die Antwort. Viel Kritik wird an meinen Kritiken geübt, gern sind Sätze zu lesen wie „Ich habe seit Jahren XYZ, die sind toll, der IVI hat doch ’ne Macke, wenn er was anderes schreibt!“ oder „Meine XYZ sind unhörbar, ich bin äußerst zufrieden damit und empfehle sich jedem!“ – hey, Leute, wenn ihr mit eurer Config zufrieden seid, dann belasst sie so! Wenn ihr die Lüfter XYZ super findet, dann liebt sie halt abgöttisch, geht mit ihnen aus, amüsiert euch, schlaft mit ihnen oder singt ihnen Lieder vor! Aber darum geht es nicht! Es geht darum, dass Nutzer mit vollkommen intaktem Gehör und einer starken Sensibilität für Lüfter/Belüftungsgeräusche eine möglichst große Übersicht bekommen sollen. Das Ziel des leisen PCs nach meinen Maßstäben ist: man soll nicht hören, dass der Computer läuft., auch wenn man neben dem PC sitzt.

Es braucht aber nicht nur gute Ohren, sondern auch eine extrem leise Umgebung, damit man einen Lüfter als „leise“ einordnen kann – eine normale 3,5″ HDD übertönt schon mal alles, was ich unter „leise“ verstehe. Kein „normales“ Netzteil, auch nicht die neusten BeQuiet oder Enermax-Modelle, sind so leise, dass sie unter Last nicht hörbar wären, einfach weil die Hersteller (auch bei Grafikkarten & CPU-Kühlern) gewissen Rahmenbedingungen unterliegen,
sprich: auch im Sommer, in einem frischluftarmen, vollgepackten Gehäuse muss das NT ohne Probleme funktionieren, die Minimaldrehzahl des Lüfter ist folglich vglw. hoch angesetzt. Ändert man aber die Bedingungen, kann man die freigewordenen Ressourcen nutzen, hier erst kommen dann die Drehzahlkeller künstler zum Zuge, hier erst wird es „interessant“, hier erst kann man ein System, auch wenn 250W und mehr verbraucht, so umbauen, dass man selbst beim Zocken nix von der Kiste hört, auch wenn man keine Kopfhörer nutzt und die Lautsprecher aus sind, die Katze nicht mauzt, der Hund nicht jammert und das Baby der Nachbarin nicht schnarcht. Erst hier kann man sein System so umbauen, dass kein Lüfter mit mehr als 450, 500 oder 500 RpM tourt und man daher nicht mal Luftgeräusche wahrnehmen muss. Dass die Kiste an ist, soll man nur an deren Beleuchtung erkennen, sonst nicht! Das heißt natürlich, dass sehr heftige Maßstäbe angesetzt werden müssen, bei mir ist die Schmerzgrenze (abgesehen vom Luftgeräusch) bei 3-3-3 auf der Schleif-Brumm-Klacker-Skala erreicht, für Otto-Normal-Freund-der-Ruhe reichen auch 4-4-4 oder gar 5-5-5 samt hörbaren Luftzug, aber spätestens wenn man zockt, eine gruselige Stelle im Spiel erreicht, die Lautsprecher Totenstille von sich geben, man auf kleinste Geräusche achtet, dann irritiert das leise Schleifen, Brummen oder Klackern eines Lüfters, tja, dann fragen Sie sich vielleicht: „Ist’s ein Alien, was in der Ferne am Knochen eines Opfers nagt oder ist’s der Lüfter in der Nähe? Ich fürmeinen Teil will, dass man nur das Alien hört.

Preis -> der numerische Wert der aufzuwenden Währung, welche in einer kapitalistischen Handelsarena gegen das Produkt einzutauschen ist, Angabe in „Euro“ (soll wohl neben der Banane die aktuelle „Währung“ hier in Deutschland sein)

max. RpM -> Standardumdrehungszahl: also Vollgas, Spannung = 12.00 V

min. RpM -> Minimalumdrehungszahl bei Anlaufspannung, gemessen nach einer Einlaufzeit von mind. 2 Stunden, ggf. sogar über Nacht

V(Anlauf) -> die Spannung, bei welcher der Lüfter anfangt sich zu drehen. Die meisten Lüfter lassen sich im Betrieb noch etwas drosseln, aber da die meisten Nutzer ihre Lüfter manuell steuern und sicher keine Lust haben, dann jeweils nachzujustieren, nehme ich die von mir erzielten Werte als Anlaufspannung. Die Fertigungstoleranzen sorgen natürlich dafür, dass 5V auch mal 4,5 oder 5,5V bedeuten können, mein Test ist ja nur eine Stichprobe.

Lage -> einige Lüfter mögen den hängenden Betrieb nicht, andere brillieren hier, wiederum andere juckt die Lage kein Stück (letzters ist natürlich wünschenswert). Besonderheiten werden ggf. in den Einzelbetrachtungen aufgeführt.

Empfehlung -> kaufbar oder nicht? Und wenn ja: bei welcher Spannung oder Drehzahl sollte er betrieben werden, um es wirklich leise zu haben?

Umdrehungszahlen – wo liegt die Drehzahl bei 12,00 Volt und wo liegt sie bei der Anlaufspannung?

Die sicherste Methode, einen Lüfter möglichst leise zu bekommen, ist natürlich das Hinabjagen in den RpM-Keller. Man kann machen, was man will, bei 1000 Touren ist kein Lüfter richtig leise, da der Luftstrom hörbar ist (falls man das Glück hatte, die ’70er, ’80er und ’90er unbeschadet zu überstehen – man bedenke u.a. & v.a. die Hedonisten-Camps namens „Disco“ oder wie es von neueren Kohorten meist männlicher Population „Chicks-Palace“ genannt wird. Ich
weiß zwar nicht, was das mit Hühnern und Palästen zu tun hat, aber die Jugend von Heute wird schon ihre, intersubjektiv nicht nachvollziehbaren, Gründe haben, wobei die Grenzen der Rational-Choice-Theory wohl erweitert werden müssen und der präfrontale Cortex den jeweiligen Horizont permanent in die Ferne der Fantasiearenen treibt). Niedrige Umdrehungszahlen nützen aber nur bedingt, denn brummen, klackern und schleifen kann ein Lüfter immer noch.

Ein Wort vorweg zum Luftdurchsatz: richtig langsame 120er, also im Bereich von 200 bis 400 Touren, fördern kaum noch Luft. Theoretisch und nach Werksangaben kommen zwar bis zu 35m³/h zu Stande, diese werden in der Realität aber kaum erreicht, seien wir mal gutmütig und sprechen von 25 m³/h. Damit wird eins schnell klar: je hitzköpfiger das System, desto mehr Lüfter müssen her. Ein Sharkoon Rebel9 ist dann mit 2 Lüfter in der Front,
einem im Heck und einem im Blowhole aber immer noch in der Lage, ein Quad-Core-System mit einer GTX460 gescheit zu belüften. Große Tower wie von z.B. Silverstone, Cooler Master oder NZXT offerieren noch mehr Mögklichkeiten, Lüfter einzusetzen – aber mehr als fünf langsame 120er oder vier langsame 140er lohnen auch hier meist nicht.

Messverfahren: auf Grund der Abhängigkeit von div. Faktoren lohnt eine Betrachtung nur unter 2 Testverfahren. Die Grundlage wird im Handbetrieb (wer jetzt an was sexuelles denkt, sollte sich eine Freundin zulegen!) hergestellt: der Lüfter wird in der Hand gehalten, dabei geregelt, dies verhindert Einflüsse von Gehäuse oder im Luftstrom liegenden Kühlern bzw. störenden Elementen wie Festplatten oder Kabeln, zeigt zudem auch auf, ob die Startspannung lageabhängig ist. Das 2. Verfahren ist dann der Einbau im Gehäuse, wobei darauf zu achten ist, dass die Lüfter richtig entkoppelt sein müssen (Silikonslicks). Ergeben sich Aufälligkeiten, so werden diese gesondert genannt.

Schleifen -> bekannt v.a. von Gleitlagern, irgendwo zwischen Kreidestück an der Tafel und Bandschleifer auf Betonwand anzusiedeln

Brummen -> sollte bei Gleitlagern gar nicht vorkommen, weil dies eigtl. eher von Kugellagern verursacht wird, ist aber leider nie in Gänze auszuräumen, da kein Lager 100%ig „glatt“ ist.

Klackern -> mit einem meist schnellem mechanischen Uhrwerk zu vergleichen, v.a. ist es dann nervig, wenn es hochfrequent ist.

Die einzelnen Schleif/Brumm/Klacker-Werte beziehen sich auf die Bestwerte, also jene, die erreicht werden, wenn man den Lüfter auf Minimal-RpM drosselt.

Zu erst widmen wir uns der Übersicht der Preise – die Spanne ist riesig, da kann dann jeder für sich entscheiden, welche Modelle schon mal aus der Auswahl fallen. Zusätzliche Hinweise wie „EOL“ (Produktion eingestellt / Auslaufmodell) oder nur „OEM“ (nicht einzeln käuflich zu erwerben) oder „n/a“ (in Deutschland nicht zu bekommen) deuten „ganz dezent“ auf „gewisse“ Probleme bei der Beschaffung hin.

 

Preis

Eine Stimme aus dem Marx’schen Off flüstert mir, dass einige Lüfter ein hohes Potenzial des in-der-Zukunft-Ignorierens aufweisen, Smith und Axlrod würden da wohl kritiklos zustimmen.

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