Die Top 10 der größten technologischen Irrtümer 2012

Nachdem sich ja nun alle Medien gerne mit den neuesten Technologie-Trends überschlagen und ein Fernseher ohne Medienclient, ein Smartphone ohne Sprachsteuerung oder aber auch ein Betriebsystem ohne Gesten gar nicht mehr benutzbar sind, möchte ich mich zum Alteisen bekennen. Ich bin ein Altbenutzer, der der Meinung ist, dass bestimmte Dinge, nur weil sie jetzt machbar sind, nicht gemacht werden sollten, könnten oder müssten. Das ganze mündet in meiner ganz persönlichen Top 10 der größten technologischen Irrtümer.

10. Mediaclient-Geräte

Da steht er nun mein „Mediacenter“ Fernseher von LG. Internetfähig, Streaming-Client mit nach DLNA. Das erste Video vom PC gestreamt bringt Ernüchterung. Nach einer Ladezeit von rund 3 Minuten – Bild, aber kein Ton. Beim nächsten Video schallt mir englische Sprache entgegen – Audipspurwechsel unmöglich. Die Hälfte aller Videos, obwohl angeblich unterstüzt sind unbrauchbar. Nur jene Format, die auch mein DVD-Player schon vor 10 Jahren gnadenlos abspielte, funktionieren auch hier. Gestreamte HD-Videos ruckeln. Manche Videos brechen auf der Mitte ab.
Dann muss es die Musik retten. Die durchaus ansehnliche Musiksammlung läd – 5 Minuten lang. Dann kann es los gehen, doch meine geliebten „Lossless“ Musikdatein (Verlustfreie Kompression, wie FLAC, APE, M4a…) fehlen. Kein einzige Lossless-Format wird korrekt erkannt – obwohl vom ebenfalls DLNA-Fähigen Windows7 korrekt gestreamt. Auch der Wechsel auf den Mediaserver der Fritz!Box bringt nichts, außer noch deutlich länger Wartezeiten.

Linderung verspricht für den PC der PS3-Media-Server. Und ja, etwa die Hälfte der Probleme löst sich damit. Doch mittlerweile habe ich zu Samsung gegriffen, da hier der eingebaute Mediaclient hoch im Kurs steht. Er spielt mehr ab, zickt aber beim Skalieren von kleinen Videos, die Videos wirken dann auch noch unscharf und Audiospurwechsel ist auch hier Fehlanzeige.
Auch eine Moviebox, ein NAS und ähnliche Geräte fallen durch sämtliche Ergonomie-Tests. Am Ende hätte man sowohl das Geld für das teure Mediaclient-Addon des TVs und des BRD-Players gespart, hätte man für die Differenz bereits einen netten Home-Theatre-PC zusammenschrauben können.

Der Gipfel der Frechheit ist jedoch, dass der Fernseher mit „Internetfähigkeit“ wirbt und mit Baujahr 2011 nur einen 54g (54 MBit/s) WLAN-Stick liefert (und auch nur mit diesem kompatibel ist) und als „Internet“ eine funktionslose Facebook-App, einen Maps-Client und eine Maxdome-App bieten. Die übrigen Apps sind nicht der Rede wert. Ein Update hat nach einem Jahr ein paar Sinnfreie Flash (?) Spiele zutage gefördert. Es war das erste Online-Update für die TV-Firmware und der einzige sich mir erschließende sinnvolle Nutzen. Das ist armselig.

9. Kaffeemaschinen der Marke Philips

Mein ganz persönlicher technischer Flop. Die erste Philips war eine Senseo. Nach 2 Jahren war die Pumpe hin und die Maschine verlor an Kraft. Die Tassen wurden noch halb voll – aber Senseos waren stets gar nicht so teuer. Und so wurde es 2006 eine Senseo HD. Nach 2 Jahren verlor sie ihre Fähigkeit, mehr als eine kleine Tasse zu brühen. Auch hier ließ der „Druck“ nach und das gute Stück leckte. Da wollte ich wieder Filterkaffee aus frisch gemahlenen Bohnen. Für 100 Euro eine Philips HD 7740. Erst einmal was schon im Neuzustand Schrott war: Der Ausguss der Kanne machte ein tropffreies Ausschenken zur artistischen Meisterleistung. Die Kaffeemühle mahlte den Kaffee immer gleich grob, egal wie man sie einstellte. Zu grob – leider. Der Kaffee war nie richtig heiß. Man konnte zwar die Anzahl Tassen einstellen, das wirkte sich aber nur darauf aus, wie viel Kaffee gemahlen wurde. Die Wassermenge richtete sich nach Wassertankfüllung. Die Einstellung der Brühstärke reichte von leicht (Spülwasser), normal (mehr Spüli) bis stark (Spülwasser in dem eine Kaffeekanne gespült wurde). Nach 2 Jahren lief der Kaffee nicht mehr vollständig durch und die Kaffeemaschine dampfte und zischte nur noch. Nie wieder Philips!

8. Spielefortsetzungen, -portierungen und Casual Gaming

Alle Top-Titel des Jahres haben eine Zahl im Namen und die Zahl deutet auf eine Fortsetzung hin. Ich freu mich gerade über Max Payne 3. Dabei wäre das Spiel auch ohne Max Payne im Namen ausreichend selbständig gewesen. Innovative Spiele sucht man mit der Lupe. Die „Verfeinerung“ von Genrequalitäten sucht man besser gar nicht, das hat „Casual Gaming“ leider abgeschaft. Gelegenheitsspielen. Die Knöpfchenbelegungsorgien einer professionellen Flugsimulation muss es ja nicht sein, aber ich brauche auch nicht den zehnten Angry-Birds-Klon auf dem PC. Das Ende der Vernunft: Alteingesessene Genre-Meistertitel werden für Konsolen programmiert, dort „casualisiert“ (Auf Spielzeit kleiner 15 Minuten ausgelegt, schnell erlernbare Controller-Bedienung etc.) und dann auf den PC portiert, suggerierend, es hätte noch etwas mit dem alten „Meisterwerk“ zu tun. Das Ergebnis sind „Zielhilfen“ in 3D-Shootern, Rollenspiele ohne „aufwändiges Mikromanagement“ und Wirtschaftssimulationen bei denen man nur dann verlieren kann, wenn man seinen Laden selbst in die Luft jagd. Erschrenkendstes Beispiel war für mich Civilisation 5, der neue Tiefstpunkt der Serie.
Dafür regen die Spiele jetzt an  „Spielgeld“ zu kaufen. Das neue Motto „Free to play, pay to win“. Wer zu wenig Ehrgeiz oder Geschick hat zum Spielen, der kauft sich den Sieg.
Und jedes Spiel will „gemeinsam erlebt“ werden. Am besten noch vor einem Frenseher mit Gestensteuerung.
Autistisch vor einem PC sitzend eine echte Story erlebend… selten ist es geworden. Und noch ein Wort zur Grafik: Ich zocke seit 5 Jahren nur noch sehr gelegentlich. Der grafische Fortschritt ist … überschaubar.

7. Green Wegwerf-IT

Handys veralten heute nach gut einem Jahr (dazu weiter unten noch mehr). PCs halten etwa 3 Jahre, dann sind sie Alteisen. Gleiches gilt für USB-Sticks aller Coleur und sogar ganze Fernseher. Nach 4 Jahren lautet bei nahezu jedem technischen Gerät die Antwort des Herstellers auf technische Probleme: Wir haben den Support schon vor 2 Jahren eingestellt.
Aber letztlich sparen die neuen Geräte ja Strom. Nie gabs so viel Rechenleistung pro Watt. Okay, die meiste Zeit nutzt der Normalsterbliche diese nicht. Aber wir haben ja uns auch schon lange an 600 Watt+ PC gewöhnt.
Und nun gehen wir einmal in der Wohnung herum und machen eine Strichliste der Geräte, die einen „echten Ausschaltknopf“ oder nur eine Standby-Taste haben.
Green-IT? Seit 15 Jahren redet man darüber. Getan hat sich freilich unterm Strich wenig.

6. Megapixelwahn

Die letzten zwei Jahre schienen es die Kamerahersteller endlich begriffen zu haben. Auf so kleine Sensoren ist nicht genug Platz. Das Signal-Rausch-Verhältnis ist zu schlecht für noch mehr Megapixel. Canon rüstete sogar die G12 gegenüber ihrem G11-Vorgänger um 4 Megapixel ab – und erzielte aus dem Stand mit das beste an Bildqualität, was es in einer Kompaktkamera gibt. Selten wird auch erwähnt, dass die Auflösungsfähigkeit der Kompaktkameraobjektive schon lange nicht mehr mit der des Sensors mithält. Man sollte sich einmal trauen bei den Megapixelwundern auf die „Effektive Auflösung“ zu schauen. Schnell sind hier 50% durch Rauschen und Auflösungsmängel weg. Dann hätten es statt der 24 Megapixel auch 12 getan.

Doch nun ist es wieder so weit. Die 24 Megapixler kommen. Kaum ein Hersteller der dieses Jahr nicht mindestens eine DSLR, Bridge oder EVIL mit 24 Megapixeln anbietet oder anbieten will. Wirklich Innovatives sucht man derweil vergebens.

5. Schlechte CGI-Effekte im Kinofilm

Angefangen hat irgendwann vor vielen Jahren alles mit Tron. Computereffekte im Film. Danach wurden sie sporadisch eingesetzt, bis Spielbergs Jurassic Park sie endgültig salonfähig machte. CGI, die Computergrafik im Film lässt die Titanic versinken, schießt Tom Hanks endlich auf den Mond und wir dürfen lernen, dass die kleinen grünen Männchen eigentlich groß und blau sind. Und während das amerikanische Militär geführt von Colonel Gargamel noch Schlumpfhausen auf fremden Planeten auslöscht („Hallo Schlümpfe, Na‘ wie gehts?“), freune wir uns heute schon auf das Prequel von Alien, Prometheus, dass kein Prequel ist.
Alle genannten Beispiele sind Beispiele für „gutes CGI“. Die einen verstecken die Effekte so gekonnt, dass man Computergrafik und Wirklichkeit nicht unerscheiden kann. Wieder andere, Avatar nämlich zelebrieren die gewonnen Künstlichkeit und machen gar keine Anstalten mehr zu sein als „Der mit dem Wolf tanzt vs. Dschungelbuch auf LSD“.

Die zweite Kategorie sind Filme, die mit ansehnlichem CGI punkten, aber eigentlich auch nicht aus viel mehr bestehen. Kürzt man den sehr erfolgreichen Avengers-Film um sein CGI, bleibt ein netter 30 Minuten-Buddy-Film übrig, mit gut gelaunten Schauspielern – aber ohne Substanz. Den Boden der Substanzlosigkeit hat Battleship erreicht. Hier müssen die Produzenten sich gedacht haben: Lass uns mal den schlechtesten CGI-Film aller Zeiten machen. Als Story diente das Handbuch des Spiels Schiffeversenken, Cast und Crew teilen sich brüderlich eine Gehirnzelle und nach den CGI-Effekten war der größte Kostenpunkt des Films der ständig vorhandene Bestand an dem Zeug was sie Jean-Claude und Dolph in Universal Soldier in den Stiernacken gespritzt haben (Tri-Chlor-Idiotin).
Dann wäre da noch Transformers. Dem Vernehmen nach sind sämtliche Kopien der Filme eingesammelt worden und dienen nun in Guantanamo als Folterinstrument für islamistische Roboter-Rabbis aus China. Angeblich ist diese Foltermethode so effektiv, dass sogar Professor X Xavier gestanden hat.

In der letzten Kategorie versammeln sich Filme, wo CGI einfach nur zu viel, fehl am Platze oder einfach nur schlimmschlecht sind. Als mahnendes Beispiel nehmen wir die Affen aus dem Planet der Affen. Kleideten sich in den 70ern nahmhafte Schauspieler in Gummimasken und sahen damit aus wie unrasierte Obdachlose (oder eben Affen), sieht es heute so aus, dass sich namenlose Obdachlose in CGI-Masken kleiden und damit aussehen wie schauspielernde unrasierte Gummiaffen. Aber es war gutes CGI. Als mahnendes Beispiel sei aber noch Emmerichs „2012“ genannt. Des Spielbergle aus m Schwabeländle kredenzt dem geneigten Weltuntergangsfetischisten ein computeranimiertes Abenteuer, in dem nicht nur die Effekte unheimlich übertrieben sind.

Das ist jedoch eine Entwicklung der letzten 20 Jahre. Warum also 2012 auf Platz 5 der Fehlentwicklungen? Weil in diesem Jahr so gut wie kein Actioner rauskommt, der nicht auch ein nahezu vollständige CGIer wäre. Und wegen Avengers. Dieses Jahr ist das Jahr der CGI-Kategorie 2.

4. Alternative Eingabemethoden

Die Welt nach Meinung der Technologiekonzerne in 10 Jahren. Morgens weckt einen der Wecker mit sanfter Stimme. mit einer wild fuchtelnden Geste, die an einen spontanen epileptischen Anfall, nach einem Traum von Sex mit Lady Gaga erinnert, schaltet man den Wecker aus. Nachdem wir beim Versuch das Auto mittels einer  „Wischbewegung“ aufzuschließen versehentlich den Einparkmodus aktiviert haben, kleben wir ein iPad an die Windschutzscheibe unserers Hintermannes („Die Rechnung für die Stoßstange bitte direkt an: Microsoft Corp., attn. Mr. Steve Ballmer, Redmond). Ich beschließe mit der Bahn zur Arbeit zu fahren. Die Leute reden in der Bahn nicht miteinander, sondern mit ihren Smartphones. Die Gespräche gehen in etwa so:
„Wo muss ich aussteigen wenn ich nach Treptow will?“
– „Sie wollen Humus bei Terroristen kaufen? Sie könnten nach Kreuzberg fahren. Möchten sie dass ich eine Route berechne?“
„Nein! Ich will nach Treptow.“
– „Suche urologische Praxis in Kreuzberg!“
„Neee, ne Tripper, Treptow!“
– „Tut mir leid, es gibt keine Trapper in Toronto. Soll ich ihnen einen Trip nach Tel Aviv raussuchen?“
„Und wie komm ich von Tel Aviv nach Treptow?“

Verschwörungstheoretiker glauben, dass Siri von Majel Barrett eingesprochen wurde. Lwxana lebt!

Im Büro haben die PCs nun Fingerbedienung. Der erste Schritt also: Fettbatzen vom Monitor wischen. Jede Stunde einmal. Heute aber nicht. Das Ding startet mal wieder nicht, weil irgend ein UEFI-Dingens, irgend eine Hardware… Ich rufe die Hotline an. Dieser beschreibt mir exakt, welche Tanzbewegung ich ausführen muss, damit mein PC mich rein lässt. Eine Maus gibt es nicht mehr und nur noch selten braucht man die Tastatur. Man diktiert die Briefe nun, was zu diversen schizoiden Verstimmungen in Großraumbüros, aber auch zu lustigen Streichen der Kollegen geführt hat.
Dafür hat sich die Sprache verändert. Man begrüßt sich:
„Hallo“
– „Willkommmen!“
„Nenne Status befinden!“
– „Mir geht es gut! Wie geht es Dir!“
„Ich gehe und hole Kaffee!“
– „Bitte beschaffe Kaffee und komme in mein Büro. Nehme Akten vom Tisch und bringe sie zu mir.“
„Bestätigt!“

3. Windows 8

Siehe oben. Und: Es ist der mit weitem Abstand größte Schwachsinn, den Microsoft jemals hat programmieren lassen. Man nehme Windows7 und vergewaltige es mit einer unflexiblen unübersichtlichen Oberfläche, die eher einem Point-And-Click-Adventure gleicht, als intuitiver Bedienung. Eindeutige Symbolik adè, es leben bunte Kacheln. Platzsparende Anordnungen auf dem Desktop? Wozu? Dazu feiere man die „Einfensterbedienung“ als Revolution, die 2D-Optik als Fortschritt und die unübersichtlichen Ribbons als Ergonomischen Hauptgewinn.

Ich liebe ja Autovergleiche. Metro ist wie ein Auto mit HUD (Head-Up-Display) in der Frontscheibe und Touch-Bedienung. Der Fahrer tippt permanten auf der Frontscheibe rum, die ja eigentlich zum durchgucken ist. Irgend eine Anzeige verdeckt ständig das, was der Fahrer dringend sehen müsste. Die „Ribbon“-Bedienung koppelt Blinken und vollautomatisches Abbiegen oder Einparken, wobei man die eigentlich relativ unbrauchbare Funktion „Links Längseinparken“ sehr häufig auf der Autobahn versehentlich statt des „Rechts überholens“ erwischt und sein Auto auf der Überholspur vollautomatisch abgestellt wird, die Gurte sich öffnen, kurz bevor der Abstandswarner hinten einen schweren Hardwarefehler signalisiert.

Hat man keine „Touch-Frontscheibe“ muss das ja kein Nachteil sein. Man nutzt Lenker und Hebel. Man kann aber nicht gleichzeitig Lenken und blinken, weshalb man dann doch besser die Abkürzungstasten für die Links- und Rechts-Abbiegeautomatik lernt.

2. Elektroautos

Nein, fossile Brennstoffe in Autos sind nicht der Gipfel der Technik. Nur, 1-Tonnen schwere Batterien sind es halt auch nicht. Wir steigen aus der Atomkraft aus, wollen aber Elektroautos. Da passt auch was nicht zusammen. Auch „Mal eben schnell die Elektrokutsche tanken“ ist nicht. Stunden dauert das. Stunden der „Immobilität“. In der Zeit fahr ich 8 Mal mit dem Ring um Berlin. In der Zeit ist man mit dem Zug von München nach Hamburg gefahren oder mit dem Flugzeug in Madrid. Man will aber vielleicht gar nicht nach Madrid und ärgert sich, dass die Elektrozapfe so weit vom Artemis entfernt ist.

Und das, damit man dann am Ende, 300 km entfernt an einer Tankstelle ohne Elektrozapfe endet. Oder eben 3 bis 4 Stunden warten muss, bis der Vordermann fertiggetankt hat. Es ist ja nicht nur einfach so, dass es noch keine Infrastruktur für Elektromobile gibt – sie ist auch noch unergonomisch. Erst gestern vermeldeten die Nachrichte, dass es eigentlich keine Infrastruktur für die ganzen alternativen Energiequellen gibt (Netze!). Was passiert denn dann, wenn jede Tanke plötzlich 120 Starkstromanschlüsse abfordert?

Der einzige Grund, warum ich Elektroautos gut finde ist, weil ich das politische Ziel der Lossagung vom Fluch der fossilen Brennstoffe, die mit teurem westlichen Geld nahöstliche Schweinediktaturen finanzieren,  für absolut erstrebenswert halte. Und wer dagegen ist und gleichzeitig gegen den Krieg im Nahen Osten protestiert, der hat einfach nichts verstanden oder ist nur wieder so ein blöder Gutmenschenhipsterszeneidiot oder FDP-Wähler.

1. Android-Smartphones

Eigentlich ist es genial. Ein Linux für Smartphones. Frei, praktisch kostenlos und mit dem Funktionsumfang eines iOS. Dank Apps jederzeit erweiterbar. Dank OpenSource in jede Richtung weiterzuentwickeln. Ständige Updates sichern lange Lebensdauer des Mobiltelefons. Das Gegenteil hat jedoch Android bewirkt. Nach einem, oder maximal zwei Updates liefern die Hersteller nichts mehr. Nach einem Jahr gilt ein Android-Smartphone als alt. Es bleibt nur, in der Modder-Szene nachzuschauen, ob es vielleicht doch noch ein weiteres inoffizielles Update gibt. Eine echte „Weiterentwicklung“ gibt es jenseits der Google-Labors auch nicht. Die Hersteller flanschen ihre Oberflächen drüber, die Telefongesellschaften ihren Logo-Mist hinein und das war es dann. Billig sind die Handys auch nicht, trotz freiem Betriebsystem. Über 600 Euro hat Samsungs Galaxy S-Reihe immer schon gekostet und auch die Highend-Modelle von HTC oder Sony sind nicht unbedingt billiger.

Der Grund liegt auch auf der Hand: Es sind Hardwareboliden. So viel Power passte noch nie in die Hand, wie beim jüngst erschienenen Samsung Galaxy S3. Klar, Android hat nach wie vor die wildesten Bugs, wie eine ruppige Telefonfunktion oder der bei Verbindungsfehlern ständig hängende Mailclient – aber hey. Es geht doch alles! Okay, ein bisschen ruckelig fühlt sich Android immer an und egal wie viel Speicher im Handy steckt, das ändert sich auch nicht. Der Speicher ist immer knapp. Aber eine Sache macht alle Androiden, egal wie viel Kerne die CPU hat, egal wie viel Speicher drin ist, unbenutzbar. Die Akkulaufzeit. Es ist ein uraltes Thema und Android-Fans schauen genervt gen Himmel.

Doch egal ob SGS3 oder HTC OneX, muss das Handy nicht nach spätestens 24 Stunden an das Kabel, hast Du heute das Teil nicht angefasst. Machst Du den Fehler mit dem Smartphone zu surfen, Musik zu hören, zu spielen oder gar einen Film zu schauen (vielleicht während Dein Elektroauto an der Tanke steht), dann solltest Du unbedingt mindestens einen Ersatzakku mit haben. Selbst bei einfachen Aufgaben ist nämlich bei Android-Telefonen der Akku nach spätestens einem halben Tag leer.

Was bleibt sind also Mobiltelefone für einen halben Kilo-Euro, die nicht mal einen Tag durchhalten, die nach einem Jahr vom Hersteller aufgegeben werden, obwohl sie technisch auf der Höhe sind (aber mit Updates verdient man ja kein Geld!).  Da Android dabei auch noch einen nicht zuverlässig funktionierende DLNA-Client mitbringt, einen App-Markt mit nahezu 100%-Casual-Games und Inapp-Bezahlung anbietet, Sprach- und Gestensteuerung, klar zur Wegwerf-IT beiträgt und das gleiche Akku-Problem wie Elektroautos hat, steht Android für mich für alles, was aktuell so in der Technikwelt schlecht ist und hat in meiner ganz persönlichen Liste der Technologie-Flops Platz 1 redlich verdient. Und Kaffee kann sie auch nicht kochen!

PCO(2012)