Windows 7 Tipp: Tuning-Tipps die keine sind

Ein Programm, welches ein Programm beschleunigt, indem es Funktionen „nachrüstet“, die ein Microsoft vergessen hat, weil ein Microsoft ja will, dass wir neue Hardwarekaufen. So ungefähr die Existenzberechtigung von Tweak-Tools. Anstatt nun jedes Tweak-Tool unter die Lupe zu nehmen, schauen wir doch einfach einmal, was der Zweck der berühmten „Tweaks“ ist.

1. Auto-End-Hung-Tasks (Automatisches Beenden von Anwendungen)

Was es macht: Deaktiviert seit Vista im weitesten Sinne den Restart-Manager.
Was es bringen soll: Abgestürzte Anwendungen blockieren den Desktop nicht „ewig“.
Was es bringt: Anwendungen schließen tatsächlich schneller. Auch wenn sie „nur mal kurz“ nicht reagierten.
Die Folge: Programme werden häufiger als „Nicht reagierend“ gekennzeichnet und gehen schneller samt ihrer Daten ins Nirvana.

Wertung: Schwachsinn!

Begründung: Der Restart-Manager ist die letzte Bastion zwischen einem abgestürzten Programm, den Daten und dem Nirvana. Deaktiviert man ihn, dann beschleunigt man an sich nur eines: Den Programmabsturz.

2. Eingebauten ZIP-Packer deaktivieren

Was es macht: Deaktiviert Windows‘ Fähigkeit mit ZIP-Archiven umzugehen!
Was es bringen soll: Soll wohl den Explorer irgendwie schneller machen ode so….
Was es bringt: Windows kann nicht mehr mit ZIP umgehen und man braucht ein „Drittherstellerprogramm“.
Die Folge: Windows kann nicht mehr mit ZIP umgehen und der Explorer ist auch nicht schneller.

Wertung: Stinkender Käse!

Begründung: Installiert man ein Packprogramm wie WinRAR oder 7Zip verabschieded sich der Packer sowieso. Irgend ein Packprogramm braucht man immer. Also was bringt das Deaktivieren?

3. Unload DLLs (DLLs direkt entladen)

Was es macht: Setzt einen Registrywert, der den Kernel veranlassen soll nicht genutzte Librarys direkt aus dem Speicher zu schmeißen und so Speicher zu sparen.
Was es bringen soll: Speicher!
Was es bringt: Wie viele Flohfürze braucht man, damit es in einem Luftschiffhangar stinkt?
Die Folge: Dieser sehr „alte“ Tweak ist wie „Spinat mit Eisen“, das glaubt immer noch jeder, weil es mal auf dem PC mit Windows98 um 16 MByte RAM richtig was gebracht haben soll. Die Menge an Daten die hier gespart wird ist verschwindend, die Systemstabilität gefährdet (auch wenn ich nix nachvollziehen kann), die Wirkung geht gegen Null!

Wertung: 1.333.448.4999.333.339.999 Flohfürze (beweisen Sie mir das Gegenteil!)

4. Turn off Data execution prevention (DEP abschalten)

Was es macht: Verhindert das Auslesen des „Nicht ausführen“-Prüfbits bei Speicherdaten durch die CPU
Was es bringen soll: Zeitersparnis, da die CPU sich nicht mit so unsinnigen Dingen wie Systemsicherheit und Datenintegrität belastet
Was es bringt: Weniger Sicherheit. Schneller wird hier nichts!
Die Folge: Das Betriebsystem nutzt das NX-Bit der CPU nicht mehr. Ein uraltes Sicherheitsproblem wird wieder aufgerissen.

Wertung: Für Schafsköppe!

Bergründung: Damit dieser Tweak wirklich in vollem Umfang funktioniert, ist es wichtig, bei Gesprächen mit allen möglichen Leuten, stets jeden Satz mit der PIN seiner EC-Karte zu beginnen, sich sein Windows-Passwort auf die Stirn zu tätowieren und immer schön die Wohnungstür weit offen stehen zu lassen. Ein paar Wegweiser in der Wohnung sorgen dafür, dass Einbrecher und Diebe schnell die Wertsachen finden.

5. Turn off ReadyBoost and SuperFetch (Readyboost und Superfetch ausschalten)

Was es macht: s.o.
Was es bringen soll: Windows verbringt viel Zeit mit dem Cachen von Systemdateien und Anwendungen. Es schaufelt sie in schnelle Festplattenbereiche (Defragmentierung) und läd sie zur schnelleren Verfügbarkeit „vorweg“ (prefetching). Das kostet mehr als es bringt – Speicher und Rechenzeit.
Was es bringt: Zig Tests belege, dass ReadyBoost weder schadet, noch wirklich nutzt. SuperFetch jedoch ist sehr nützlich und beschleunigt den Anwendungsstart deutlich! Tatsächlich arbeitet die Platte bei Deaktivierung weniger und ja, Windows belegt weniger Speicher. Doch bei Systemen mit wirklich wenig Speicher, prefetcht Windows auch konservativer. Eigentlich ist Windows schlau genug zu wissen, was es wann und in welcher Intensität zu prefetchen hat. Superfetch funktioniert also ganz gut und es zu deaktiveren bringt tendenziell eher Nachteile. Einzige Ausnahme sind SSDs, denn diese haben keinen „schnellen Bereich“. Sie sind in jeder Speicherzelle gleich schnell. Und da jeder Schreibvorgang hier auf die Lebensdauer geht, ist das deaktivieren von Superfetch eine super Idee!
Die Folge: Nur auf sehr alten Kisten mit sehr wenig Speicher kann man es deaktiveren, da es wahrscheinlich sowieso nie anspringen wird.

Wertung: Je nach System von Schwachsinn (flotte Kiste mit viel RAM) über wurstpiepegal (lahme Kiste auf die eh kein Windows7 gehört) bis hin zu gut.

6. Disable xxx-Service (Dienste deaktivieren)

Was es macht: Den Dienst xxx deaktivieren
Was es bringen soll: Mehr Speed, da durch das Deaktivieren von Diensten Speicher und Rechenzeit gespart werden.
Was es bringt: Da müsste man jetzt weit ausholen. Was ist ein Dienst? Ein Funktionsprogramm des Betriebssystems ohne eigenen Oberfläche. Er bietet gewisse Funktionen die von anderen Programmen (auch dem BS) genutzt werden können. So. Wie viel Speicher belegt ein Dienst demnach? Ein paar Kilobyte. Wie viel Ressourcen braucht er? So lange er nicht „gerufen“ wird, praktisch keine!
Tatsächlich, deaktiviert man sehr viele Dienste, startet Windows leicht schneller. Doch sehr schnell wird das Fehlen der Dienste bemerkt werden. Schon mit Vista hat sich die Anzahl der Dienste fast verdoppelt, da Microsoft deren Funktionen „feingranularer“ staffelt. So sind die Dienste schneller und schlanker geworden. Es startet auch längst nicht mehr jeder Nonsens automatisch mit.
Die Folge: Wird ein Dienst „deaktiviert“, wird ein Programm, welches ihn braucht „meckern“. Erwischt man einen wichtigen Systemdienst, wird Windows entweder ewig beim Booten brauchen, oder gar nicht erst „durchstarten“. Speicher wird nur wenig gespart und nur bei exzessivem „Optimieren“ erhält man einen winzigen Tick mehr Leistung, welcher sich auf modernen Systemen nicht bemerkbar mache wird!

Wertung: Ein paar Dienste auf Manuell setzen (wenn man weiß was man tut), okay. Dienste aber „deaktivieren“ kann viel Systemfunktionalität „rauben“. Verschärft: Dienste gleich ganz löschen. Da gibt es nun wirklich elegantere Methoden Windows zur Sau zu machen…

7. Windows-Suche ausschalten

Was es macht: s.o.
Was es bringen soll: Gnadenlos mehr Leistung, da nun kein Suchindex mehr aufgebaut wird.
Was es bringt: Suche im Startmenü funktioniert nicht mehr. Bibliotheken funktionieren nicht mehr vollständig und Dateisuche über die Festplatte dauert lange, da nun nicht „zuerst einmal“ der Index durchsucht werden kann. EPG in Mediacenter streikt,…
Die Folge: Einige schöne Features von Vista/7 verschwinden im Nirgendwo.

Wertung: Stark, aber sehr stark, geschmacksabhängig. Ich würde raten es erst einmal mit aktivierter Windows-Suche eine Woche zu probieren. Wer danach partout ein schlechtes Bauchgefühl hat, kann sie immer noch deaktivieren.

Begründung: Die Rechnung ist aber ohne den Wirt gemacht. Während die Indizierung sehr „schonend“ im Hintergrund arbeitet, kann mich das Gesuche nach einer einzelnen Datei auf meinen ganzen Datenträgern schon mal 10-15 Minuten kosten. Auch in umfangreichen Programmlisten des Startmenüs hält mich das gesuche auf. Kollege sagt immer: „Ich halte Ordnung und weiß wo meine Sachen liegen“. Aber eben auch dieses „Ordnung halten“ kostet mich Zeit. Ich halte mich inzwischen an die Ordnung welche Windows vorgibt (mit Modifikationen). Ich habe die Ordner im Startmenü eingeblendet und nutze tatsächlich die Struktur der „Eigenen Dateien“. In einer umfangreichen Musiksammlung einen Song zu suchen könnte ich durch meine Ordnerstruktur in sagen wir 10 Sekunden schaffen. Windows macht das für mich in 2. Man stelle sich vor, Du weisst mal nicht so hundertprozentig, wo Du eine Datei hin gelegt hast. Doch Windows-Suche kann mehr, es indiziert auf Wunsch E-Mails und andere Dokumente im Volltext, den Browserverlauf und zeigt diese als Suchergebnis strukturiert.
Wer „arbeitet“ und am Tag zwischen 70 und 100 E-Mails und Dokumente bekommt, wird dies nach einigen Wochen zu schätzen wissen.

8. Defragmentierung im Hintergrund abstellen

Was es macht: Windows defragmentiert in regelmäßigen Abständen die Festplatte im Hintergrund, um so bessere Festplattenperformance zu erhalten.
Was es bringen soll: Tatsächlich bringt das nicht mehr Performance (so die Theorie), sondern frisst nur im Hintergrund Leistung und sorgt für unnötige Plattenaktivität. Nebenbei ist es schlecht für SSDs (Solid-State-Drives).
Was es bringt: Wer eine SSD hat, sollte tatsächlich die Defragmentierung abschalten! Es geht auf signifikant auf die Lebensdauer der SSD und bringt überhaupt nichts. Bei guten alten mechanischen Platten sieht dies wieder anders aus. Über die Zeit „lernt“ Windows, welche Dateien häufig verwendet werden und lagert diese in schnellere Sektoren um. Das bringt schon etwas, aber halt nicht viel.
Die Folge: SSDs leben länger. Auf mechanischen Platten weniger Aktivität, aber schnellerer Windows- und Anwendungsstart, der aber in keinem Verhältnis zur „Defragmentierungszeit“ steht. Die geplante Defragmentierung kann man getrost aus stellen. Auf SSDs ist das sogar ein MUSS! Händisches Defragmentieren etwa einmal pro Monat reicht mehr als aus, da gerade auf Post-Terabyte-Platten der Effekt gering ist, auf Raid0-Systemen praktisch nicht mehr vorhanden.

Wertung: Einer der wenigen guten Tipps, wenn auch nicht direkt ein „Performance Tweak“.

9. Registry „Entrüpeln“

Was es macht: Entfernt die „letzten Programme“, meistens noch weitere „Dokumentenverläufe“ und Suchanfragen, Eingabefeldcache und nicht zuletzt sucht es nach verwaisten Dateinendungen (Dateiendungen zu denen keine Applikation passt).
Was es bringen soll: Eine schnelle und schlanke Registry.
Was es bringt: Du hast einen Wald aus 10.000 Fichten. Nun gehst Du zu jeder Fichte und reisst drei Nadeln ab. Wie viel schneller kannst Du nun durch diesen Wald hindurch joggen?
Die Folge: Null Effekt verbunden mit dem Risiko, eine Programminstallation abzuschießen, oder noch schlimmer, eine Systemkomponente. Wenn man dem Programm „vertraut“, dann kann man es schon machen. Man sollte aber nichts erwarten!

Wertung: Überflüssig, wenn man sein System nicht bis an die Kotzgrenze vollmüllt

Begründung:Die Registry besteht aus zehntausenden Schlüsseln angeordnet in einer Baumstruktur. Man müsste rund ein Drittel aller Schlüssel entfernen, damit man „überhaupt“ etwas spürt. Die „Blitzreiniger“ entfernen im schlimmsten Falle auf einem sehr vollgemüllten System ein paar hundert Einträge. Was denkst Du bringt das Löschen von ein paar hundert Registry-Einträgen in 10.000 Einträge? Auch „fragemntiert“ die Registry schon seit Windows2000 nicht mehr (ein Phänomen, welches nur bei Windows95/98/SE/ME auftrat).

10. Visuelle Effekte abschalten, Aero3D, AeroGlass abschalten

Was es macht: Stellt die Oberfläche von Windows auf „spartanisch“ ein.
Was es bringen soll: Mehr Speed durch eine schlankere schnellere und ressourcenschonende Oberfläche.
Was es bringt: Umschalten auf Aero-Classic: Der Desktop ist öd und wenig modern. Aero-Classic sieht eh imho nach nicht viel aus. 3D-Beschleuniger werden nicht mehr genutzt, die CPU rechnet wieder den Großteil. Die Oberfläche wirkt schneller aber auch „ruppiger“, weniger glatt und elegant.
Animationen abschalten: Die Animationen sind nicht jedermannes Sache. Sie „überbrücken“ oft die Ladezeit für ein Programm, aber beim schnellen und produktiven Arbeiten sind sie keine Hilfe. Das deaktivieren von Animationen daher kein „Systemspeed“-Tipp aber ein „Arbeitsspeed“-Tipp und gut!
Die Folge: AeroClassic: Die Belastung für die CPU steigt, während die 3D-Karte Däumchen dreht. Und das soll mehr Speeed bringen? Nur auf Systemen mit schwacher bis keiner 3D-Karte! Die blöden Animationen sind wie ein Film, der einem beim ersten Mal so lala gefallen hat, und den man sich jetzt täglich 2 Jahre lang anschauen muss.

Wertung: AeroClassic gerade auf modernen PCs eher eine Zumutung als ein Gewinn. Schneller wird auch nichts, wenn überhaupt langsamer. Animationen aus schalten. Je nach Gusto eine gute Idee.

11. Pagefile.sys eine statische Größe geben (oder gleich ganz abschalten)

Was es macht: Stellt die dynamische Auslagerungsdatei auf statisch.
Was es bringen soll: Mehr Speed und Platz. Windows (so die Legende) soll danach viel vernünftiger mit dem RAM-Speicher umspringen, weil es nicht mehr so viel auslagert.
Was es bringt: Probiere es aus! Deaktiviere das Pagefile. Installiere Dir dann die Photoshop-Testversion. Wenn Du das geschafft hast, dann kannst Du ja einmal Office 2010 installieren. Okay, und jetzt startest Du noch das Mediacenter. Das sind nur drei Beispiele, die nach totalem Deaktivieren des Pagefiles nicht mehr funktionieren. Bei Photoshop und Office endet die Installation mit einem Löschvorgang, da eine kryptische Fehlermeldung auftritt. Mediacenter macht „sehr eigenwillige Zicken“ beim Aufzeichnen. Das sind alles nur Beispiele. Nun solltest Du natürlich das ganze mit Vorher/Nachher-Benchmarks analysieren und mir noch einmal erklären was das Deaktivieren Dir gebracht hat.
Das Festlegen auf eine „statische Größe“ (gerne angegeben etwa die Hälft des RAM-Speichers) soll Zeit sparen weil Windows nun die Größe der Datei nicht ständig „aufblasen“ muss und die Datei so weniger fragmentiert. Ist auch Quatsch. Auf RAM-technisch adäquat ausgerüsteten PCs (Windows7-32Bit mehr als 2 GB, Windows7-64Bit mehr als 4 GB) wird das Pagefile kaum eine Größe von 512 Megabyte überschreiten.
Die Folge: Abstürzende Installationen, Programme die über zu wenig Arbeitsspeicher meckern und ein paar Megabyte Festplatte gespart.

Wertung: Ein Tipp von Computer-Steinzeitmenschen für Computer-Steinzeitmenschen. Wer diesem Tipp glaubt, der glaubt auch Atomkraft wäre sicher. (Das ist übrigens Polemik!)

Sonderfall: Windows-Pre-Installations-Diagnostic

1. Windows mittels rt7Lite entschlacken

Was es macht: Mit Tools wi rt7Lite Windows7 schon vor der Installation entschlacken.
Was es bringen soll: Mehr Speed und Platz, da weiiit weniger Müll gleich mit installiert wird.
Was es bringt: „Mein Windows7 hat nach der Installation nur 9 GB!“ Aaaha… Da passt ein nicht eingekocktes Ubuntu zweimal rein. „Und es rennt viel besser!“ … STOP! Das will ich bewiesen wissen. Gleicher PC, gleiche Treiber und lasse Ihn „entschlackt“ und „Nicht entschlackt“ antreten. Ich rate mal: 3% schneller in synthetischen Benchmarks. Okay. Du bist nun ein Power-User, der jeden Tag 10 Stunden am PC sitzt. 3%  von 600 Minuten sind 18 Minuten. Das „Entschlacken“ kostet auch den geübten Anwender mit allem Drum-und-dran gut 4 Stunden. Ist ja prima… nach rund 16 Tagen unter Vollast hast Du die Zeit wieder rein.
Bleibt man realistisch und furchtbar ehrlich, spürt man gar nichts und für gar nichts riskiert man…

Die Folge: … dass der Update-Dienst nicht recht funktionieren will, diverse Programme nicht mehr richtig funktionieren wollen (obwohl Du total überzeugt bist, gar nichts was zu dem Programm gehört entfernt zu haben), Windows7 scheinbare „Bugs“ aufweist, über die Du Dich in Foren stundenlang echauffierst, fest überzeugt, Windows ist Scheisse und es liegt keinesfalls an Deiner „Schlankheitskur“.

Wertung: Ein Tipp wirklich nur für Bastler.

Begründung: Rt7Lite ist cool, wie es vLite und nLite waren. Man kann sich sein eigenes individuelles Windows stricken. Doch dies ist nicht als Performance-Tuning gedacht, sondern eher als „pimpen“. Man hat bereits nach der Installation die wichtigsten Updates, Treiber und ja auch Tweaks drin, das eigene Hintergrundbild, die eigene Optik… Wirklich Zeit spart man dadurch nicht. Man hat nur fein wieder ein ganzes Wochenende gebastelt.  Es hat keinen Sinn, wie es Hobbies und Basteln manchmal auch nicht haben.

2. Windows auf FAT32 installieren

Was es macht: Schaltet quasi auf dem Systemlaufwerk alle Sicherheitsrichtlinien ab, deaktiviert das Journaling und halbiert den Dateischutz gegen Ausfälle.
Was es bringen soll: Mehr Speed, weniger Stress durch doofe NTFS-Rechte.
Was es bringt: Watt der Bauer nich kennt, frisst er nicht. NTFS ist langsam, sagt das Klischee und das ist schnell geglaubt, will man sich gar nicht erst an neues gewöhnen.

Die Folge: … Angefangen von der Tatsache, dass von Datensicherheit FAT32 gar nichts wissen will, über die Vorteile einer offenen B-Baumstruktur wie sie bei der MFT von NTFS vorherrscht, über die maximalen Partitionsgrößen, die geringere Fragmentierungsneigung von NTFS.

Wertung: Du willst FAT? Installier Dir Windows98!

Begründung: Die Verfechter des FAT werden nicht müde dessen „Performancevorteile“ zu lobpreisen. Diese sind aber nur marginal und bei große Dateimengen kehrt sich die Sache sogar um. FAT32 ist einfach keine moderne Sache mehr aus vorgenannten Gründen. Die Verfechter ärgern sich, wenn sie von NTFS mal wieder gebremst werden, weil sie an eine wichtige Systemdatei wollen, oder die Dateien eines anderen Benutzers. „Es ist mein PC und Microsoft nimmt mir die Macht, damit zu tun, was ich will!“ ist das Totschlagargument. Richtig formuliert ist es eigentlich: „Microsoft nimmt den Unkundigen die Macht dumme Dinge zu tun!“ Eine Funktion übrigens fast 10 Jahre nach jedem anderen Betriebsyem in Windows Einzug hielt und bis heute aufgrund der Evolutionsverweigerer immer wieder Aufweichung findet. Für eben diese „Experten“ hat es Microsoft eingerichtet, dass jeder Depp heute als Systemadministrator in Windows am Start ist, nur um diesen „Pseudoadmins“ die Rechte im Nachgang dann wieder einzuschränken, damit sie nicht am laufenden Band Scheisse bauen. Und wer schreit am lautesten über diese „User Account Control“?

3. ACPI aus – PnP weg – Ich regel das mit den IRQs

Was es macht: Schaltet im BIOS die ACPI-Funktion ab und nimmt Windows die Macht über die Hardwareinterrupts.
Was es bringen soll: Mehr Speed,  mehr Stabilität durch weniger IRQ-Konflikte.
Was es bringt: Was ist ein IRQ-Konflikt? Das wissen heute nur noch die Wenigsten. Und das ist auch gut so! Das liegt daran, dass es sie nicht mehr gibt. ACPI sei Dank. ACPI auszuschalten bringt theoretisch die IRQ-Konflikte zurück und legt die Lösung, welche ansonsten automatisch erfolgt, wieder in die Hände des Users.

Die Folge: Schade, dass seit Windows Vista ACPI im Betriebsystem nicht mehr zu deaktivieren geht. Den PC als „Standard-PC“ installieren, obwohl er ACPI-konform ist. Ich weiß nicht mehr wie das geht. Jede IRQ-Einstellung in modernen Systemen ist nur Makulatur.

Wertung: Mehr Placebos für unsere Hypochonder!

Begründung: Ob Linux, MacOS, Windows die Betriebsysteme haben die Macht über die Hardware übernommen. Damals, vor 10 Jahren oder so, da war das noch anders. Da stellte sich das Dilemma so dar, dass man 7 Peripheriegeräte auf 6 Adressen verteilen musste – die Interrupts. Man kann sich das wie die Nummern bei der Auktion vorstellen. Es gibt die Numern 5,7,8, 9,10 und 11, aber es gibt 7 Leute die bieten wollen. Man muss eine Nummer doppelt vergeben. Das brachte die PCs der Altwelt gerne durcheinander und sorgte für Stottern, Abstürze und Hardwareversagen.
Seit WindowsXP ist das eigentlich schon Geschichte, denn ACPI merkt sich quasi in einer Tabelle welche Hardware wo im Auktionsraum sitzt. Die Hardware hat an ihrem Platz eine Nummer gefunden. Diese Nummer geht jedoch weit über den normalen IRQ-Raum hinaus. Meldet sich Hardware Nummer 24, weiss Windows anhand einer Liste „Aha, ist eigentlich die 11“. Meldet sich die sagen wir „21“, weiss Windows, „Aha ist auch die 11!“… Windows ignoriert mittlerweile, was da im BIOS steht. Der Schalter im BIOS besagt nur noch, wer das ACPI regelt – BIOS oder Windows. Neulich erklärte mir ein Kollege, sein PC laufe ohne ACPI besser.

To be continued…

pco(2011)