Paradoxien des Alltags 1 – Alles rund um unser Auto

Der Alltag ist voller Pradoxien, die uns jeden Tag begegnen und (bei mir zumindest)  manchmal den Eindruck hinterlassen, die Menschheit „tickt“ nicht ganz richtig. Gerade hier in der Bundeshauptstadt gibt es viel Menschheit und damit viel Parardoxes.

 

Paradoxon 1 – Jeder braucht ein Auto, obwohl es keiner braucht

In Berlin sind Autos beinahe überflüssig. Man erreicht jede Ecke der Stadt mit den „Öffentlichen“. Okay, im Winter läuft das nicht so gut, aber insgesamt braucht man vom Westlichen Ende (Messe) bis zum östlichen Ende (Friedrichshain) von Berlins „Innenstadt“. mit dem Auto gut 45 Minuten. Ausnahmefälle sind die Rush-Hours, wenn es besonders voll wird, oder aber nach einer verheerenden Seuche, wo man sicher gut durch kommt.

Paradox daran ist vor allem, dass Berlin gleichzeitig eine Stadt mit der höchsten Arbeitslosigkeit ist. Der „Durchschnittsberliner“ kauft sich also ein Auto, welches er sich nicht leisten kann und eigentlich auch gar nicht braucht.

Meist sitzt er dann alleine fluchend in seinem Wagen, in einer Schlange, welche von der Landsbereger-Allee über die Ampel Petersburger-Straße bis nach Moabit reicht. Unter seinen Füssen liegt der S-Bahnhof Landsberger Allee, an welchem andere Berliner (ohne Auto) auf die S-Bahn warten und frierend wünschen, sie könnten auch fluchend in einem Auto sitzen.

Paradoxon 2 – Umweltverschmutzung ist ein Statussymbol

Eigentlich müsste ja der Staat (wer immer das sein mag) also dieser Kerl, dieser Staat, er müsste den Leuten verbieten Autos zu kaufen, wenn sie keine brauchen. Autos produzieren schon bei der Herstellung mehr CO2 als Ottfried Fischer beim Iron Man Lauf. Dann tankt man da Benzin oder Diesel rein, fährt meist alleine damit rum und regt sich unter Freunden (anderen „Einzelfahrern“) auf, dass der Sprit schon wieder teurer geworden ist. Schon merkwürdig, dass ein Rohstoff knapper wird, je mehr man verbraucht.

Der „Neue“, erzählt man da, der braucht sogar einen Liter mehr als der alte. Aber dafür ist er größer, hat mehr PS und eine Klimaanlage. Was macht eine Klimaanlage. Sie „kühlt“, wenns zu warm wird, und sie wärmt wenn es zu kalt ist. Okay, das war sehr einfach. Aber um so eine Klimaanlage zu benutzten verblähst man wieder Sprit und erzeugt damit CO2 – Ein Treibhausgas. Und weil dadurch die Sommer immer heißer, die Winter aber immer kälter werden muss ein modernes Fahrzeug Klimaanlage haben.

Statistik: Wenn jeder Deutsche jeden Tag 10 Kilometer mit dem Auto alleine fährt, sind das rund 700 Millionen Kilometer am Tag und 4,9 Miliarden Kilometer in der Woche. Wenn das Auto „nur“ 4 Liter auf 100 Kilometer an Kraftstoff verbraucht. Wie viele Liter Kraftstoff verbraucht die deutsche Bevölkerung pro Jahr?

Des Deutschen liebstes Kind. Ein Statussymbol. Damit es das sein kann muss es:

  1. Groß sein
  2. Schwer sein
  3. Teuer sein
  4. PS-Stark sein
  5. Geil aussehen
  6. Individuell sein

Also ein SMART taugt ebenso wenig als Statussymbol, wie ein Skoda oder eine Monatskarte der Verkehrsbetriebe. Ersterer wäre perfekt für die Stadt, würde in Parklücken passen (sogar quer), wäre Steuerfrei, würde wenig saufen – jedoch sähe er weder „Geil aus“, hat kaum PS und ist weder groß, noch schwer. Der Skoda ist einfach zu billig und wenn Du demnächst bei den Kumpels in der Bierrunde Deine Monatskarte mit stolz geschwollener Brust rum zeigst… naja.

So sieht es doch aus:
„Ich hab n BMW 3er. Schönes Teil! Allus, hundertsechzich Pe-Es, Volleder, geht auf der Autobahn ne 200 wie nischt…“
– „Ich hab n SMART“
„Elefantenrollschuh!“
– „Ich hab ne Monatskarte.“
„Wie, hasten Fleppen verloren?“

Sicher, die Sache ist historisch gewachsen. in Wirtschaftswunderjahren, da zeigte man mit dem Auto auf dem Hof, dass man Erfolg hatte. Und weil das Gefährt so teuer war, hat man es gehegt und gepflegt. So langsam, aber ganz langsam setzt ein leichtes Umdenken ein – aber nur bei den „Liberalen“.

Berlin beispielsweise ist eine Großstadt mit einem recht hohen Anteil an Mitbürgern mit Migrationshintergrund. Und bei denen gibts nur 3 Automarken: Benz, BMW und alle anderen. Das ist mehr als nur ein Klischee. In einer Stadt mit dem größten Ausländeranteil und dem wenigsten Nutzen eines großen Autos, ist ein großes Auto zum Statusobjekt geworden.

Für mich ist das nur ein Signal: „Guck mal, ich hab mir ein dummgroßes Auto gekauft, mit dem ich ständig in zweiter Reihe parke, weil ich es in keine Lücke mehr rein krieg. Das Teil hat 200 PS die ich nicht ausfahren kann und säuft im Stadtverkehr mehr als n Russenpanzer.“ Dazu n Sportfahrwerk auf Berlins Straßen … Muahaahaa…

Ich hab ne Monatskarte. Kostet ne halbe Tankfüllung und bringt mich jeden Monat mehere hundert Kilometer durch die Stadt, in einer Geschwindigkeit, die deutlich höher ist, als jede, die ein BMW im Stadtverkehr jemals erreichen wird.

Autos werden auch nicht mehr gehegt und gepflegt, nein – sie werde gepimpt.

Paradoxon 3 – Brauchen wir das Auto für die Arbeit, oder braucht die Arbeit Autos?

Ich erinnere mich. Gut, die Jüngeren von euch vielleicht nicht. Aber ich erinnere mich, da waren 20 oder 30 Kilometer zur Arbeit zu fahren noch echt viel. 30 Kilometer, das war schon sehr „grenzwertig“.  Heute ist das kein Thema. Hauptsache „Ooorbait“. Tatsächlich fährt nach irgend einer Statistik in irgend einem Magazin (keine Ahnung welches, aber es war rot) jeder zweite Deutsche am Tag 10 Kilometer zum Job.  Immerhin jeder fünfte fährt fast 20 Kilometer, jeder zwölfte oder so sogar 40. Und von all denen fährt jeder zehnte mit dem eigenen Auto. Wobei eigen nicht unbedingt Eigentum meint, denn jedes vierte Auto gehört der Bank, jedes siebte ist ein Firmenwagen.

„Nur 50 Kilometer“ pro Tag bei einem Kraftstoffverbrauch von nur 5 Litern auf 100 km – das sind 2,5 Liter Sprit am Tag. Bei 1,50 Euro gut 4,25 Euro. Steuer, Versicherung und Reparaturen drauf also rund 5 Euro.

Ferner braucht man für die Strecke je nach Straßenlage fast eine Stunde seiner Freizeit. Also gibt so ein „Pendler“ bei rund 220 Arbeitstagen im Jahr etwa 1.100 Euro – also ein durchschnittliches Nettogehalt eines Angestellten nur dafür aus, überhaupt auf Arbeit erscheinen zu können.

Aber was ist da passiert? Das ist doch nicht ökologisch! Ökonomisch ist es auch nicht. Ich erkläre mir das so, dass wir nun fast 30 Jahre eine siebenstellige Arbeitslosenzahl haben. Und deshalb müssen die Leute sich die Arbeit auch ein bisschen weiter weg suchen. Sie müssen ihren „Dunstkreis“ erweitern. Die Arbeitgeber haben sich daran mittlerweile in so weit gewöhnt, dass ihnen das egal ist, wo ein Arbeitnehmer her kommt. Schließlich hat ja jeder ein Auto.
Gleichzeitig arbeiten in Zugewinngemeinschaften oder ähnlichen Verbindungen meist beide Partner. Und da muss bei dieser Denke natürlich immer einer eine weitere Strecke zurück legen. Es ist selten so, dass man zufällig in „räumlicher Nähe“ zum Wohnort einen Job findet.

Nun, offensichtlich ist es staatssache, dem entgegen zu steuern. Und was machte Vater Staat. Er führte die „Pendlerpauschale“ ein. Anstatt den ökonomischen und ökologischen Blödsinn zu beenden gab man denen, die auch nur „behaupteten“ sie müssen 50 Kilometer mit dem Auto zur Arbeit fahren und sie können das nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln, auch noch Geld!

Über die Ökosteuer holte man es dann wieder.

Richtig wäre natürlich gewesen, die Leute für „Fahrgemeinschaften“ zu belohnen und für die Nutzung von Bussen und Bahnen.

Dein Job ist zu weit weg und es fährt auch kein Bus in erträglicher Zeit hin? Tja, Pech. Zieh um, such dir einen „näherliegenden“ Job und mach die Stelle frei! Wenn einem Arbeitgeber erst einmal ein paar Mitarbeiter wegen „Entfernungsproblemen“ gekündigt haben, dann beachtet er das auch beim Bewerbungsgespräch oder schafft Arbeitsplätze in der Nähe von Infrastrukturen, die günstiger liegen.

Paradoxon 4 – Ökosteuer ist gar nicht Öko

Womit wir das vierte Paradoxon angeschnitten haben. Die Ökosteuer wurde uns als Steuer für das „Wenigfahren“ verkauft. Je weniger man fährt, desto weniger bezahlt man die Ökosteuer (auf den Liter). Ja okay, auf den ersten Blick ist das logisch. Allerdings macht man das auch bei Mineralölsteuer. Also warum eine neue Steuer und nicht die alte „heben“? Oder warum nicht Mineralölsteuer in Ökosteuer umbenennen?

Sehr einfach, weil die Mineralölsteuer eigentlich die Steuer auf die schwarze Suppe ist, aus der Benzin und Diesel, meinetwegen auch Kerosin und Legosteine überhaupt erst einmal hergestellt werden. Hebt man diese Steuer, wird das Lego auch teurer – und auch das Kerosin. Auf einem Langstreckenflug bläßt ein Düsenjet übrigens genauso viel CO2 in die Atmosphäre, wie ein Mittelklassewagen von der Herstellung bis zur Verschrottung.
Und obwohl dem nach wie vor so ist, haben moderne Jets weit weniger Verbrauch als noch vor 20  Jahren. Fast um die Hälfte ist der Kerosinbedarf runter gegagen. Lustigerweise (noch eine Paradoxie) spielten hierbei viele Technologien aus der Raumfahrt eine Rolle, insbesondere aus der Materialforschung. Raumfahrt, dass ist diese „Wissenschaft“, bei der Raketen ins All geschossen werden und dabei sinnlos viel Treibstoff und Milliarden Euro verblasen werden, um einen fußballgroßen Satelliten in eine Umlaufbahn zu befördern, der dann Fußbalspiele für einen Sender überträgt, der kein Geld hat, nie welches einbrachte, von Subventionen lebte und stets als das Medienunternehmen der Zukunft verkauft wurde.
Und obwohl man Abermilliarden  dafür ausgegeben hat, Schrott in den Raum zu schießen, gibt man heute keinen Cent dafür aus, den Schrott da wieder runter zu holen, sondern lieber wieder einige Milliarden, um Satelliten ins All zu schießen, die zeigen, wo der Schrott herumschwebt. Auch den Schrott, der verursacht wurde, um die Schrott-Beobachtungssatelliten hochzuschicken.

Es fällt übrigens kein Cent Ökosteuer auf Satellitenindieumlaufbahnschießen an.

Paradoxon 5 – Abwrackprämie

Wozu war das denn gut? Die einen vermuten, um die Wirtschaft in Gang zu bringen. Verkauft wurde es als Umweltmaßnahme. Wusstest Du, dass Du mit dem „Altauto“, selbst wenn es eine rechte CO2-Schleuder war, mehrere Zehntausend Kilometer fahren konntest, bevor Du die CO2-Immission  „raus“ hast, die bei der Herstellung eines Neuwagens entstehen. Und, das ist auch geil, dass die Herstellung eines PKW heute weit mehr CO2 produziert, als noch vor 30 Jahren! (Liegt an der vielen Plaste und den vielen „Gimmicks“ in neuen Autos).  Nebenbei sind die Autos immer schwerer geworden. Wog der 1er Golf noch rund 810 Kg, wiegt der aktuelle 6er bis zu 1,5 Tonnen. Also ein gutes Drittel mehr. Das ist auch einer der Gründe, warum bspw. der 6er trotz gezüchteter Maschine, reichlich elektronischer „Hilfen“ und 10 Jahre Fortschritt nicht wesentlich weniger verbraucht als ein alter 3er. Bei ordentlicher Fahrweise verbrauchen beide ihre rund 8 Liter Benzin.

Paradoxon 6 – Elektroautos

Elektroautos kenne ich noch aus meiner Kindheit. Eine kleine schwarze Schachtel vor mir her tragend sausste ein Knight-Rider-Modell auf die Treppe zu. Das war das „kurzlebigste“ Weihnachtsgeschenk, welches ich je bekam und sehr bescheidene Weihnachten. Heute sind Elektroautos viel größer und gelten als „Fortbewegungsmittel der Zukunft“. Elektrizität ist ein schöner sauberer „Kraftstoff“, oder?

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, die Propaganda um Elektroautos kleinzureden. Heute tanke ich mein Auto in 3-4 Minuten. Ein „Elektroauto“ tanke ich in 4 bis 5 Stunden! Oh, Sprit alle, vergessen zu tanken und mal eben an die Tanke ran fahren ist nicht. Egal wo einem der Treibstoff ausgeht, da bleibt man dann.

Nun zum Kraftstoff selbst. Elektrizität oder Umgangssprachlich „Strom“. Wo kommt der her? Na aus der Steckdose! Und die Kinder vom Storch. Aber wo kommt er wirklich her? Nun 17% der in Deutschland produzierten elektrischen Energie  kommen aus „Ökostromanlagen“. Wind, Sonne und Wasser. Regenerative Energien.

Nun muss ich ausholen. Ein Liter Benzin hat etwa 34.000 Kilojoule „Brennwert“ und somit 34.000 Wattsekunden. Bevor jetzt jemand ausrechnet, das sind rund 9 Kilowattstunden pro Liter Benzin. Die Umformeffizienz beträgt bei guter Fahrweise und sehr guten Motoren etwa 40 bis 45%. Also um ein 5-Liter-Auto zu bewegen braucht man auf 100 km = 9*5/2 kWh an Energie. Das sind 22,5 Kilowattstunden. In etwa so viel, wie ein Mensch in drei Wochen…. aber ich schweife ab.

Unser 50 km-Pendler verbraucht also im Jahr 22,5/2 * 220 kWh an Energie- so rund 2,5 Megawattstunden – nur für den Arbeitsweg – weiter 2,5 Megawattstunden gehen als Wärme „drauf“.

Elektroautos, oder jeglicher „Radnabenantrieb“ hat immerhin eine Effizienz von 80 bis 90%. Ach komm! Sagen wir 100%! Geben wir dem Ökoauto eine Chance.

Gas- oder Dampfturbinen, wie sie in Kernkraftwerken, Kohlekraftwerken, Ölfeuerungsanlagen etc. eingesetzt werden haben eine Effizienz von so uuungefähr 40%, Also in etwa die Effizienz eines Verbrennungsmotors.

Nun wirds kompliziert (aber auch einfach). Also …
Rund 83% des „Stroms“ werden also mit einer Energie-Effizienz von 40% hergestellt, 17% mit einer Effizienz von 100% (da kein CO2 und nischt entsteht, wenn ein Windrad sich dreht). In  10 Jahren ändert sich dieser „Energiemix“ auf sagen wir 80% aus Krafterken und 20% aus regenerativen Energien (Hat die EU beschlossen, einfach allein schon weils leichter zu rechnen ist, glaub ich).
Das macht nämlich eine Energieeffizienz dieses Mixes von recht genau 50%. Gestehen wir nun unserem Radnabenauto eine exzellente Umsetzung dieser Energie von von 90% ein (was wahnsinnig gut ist), dann haben wir also eine Energieffizienz von 45%.

Und das entspricht leider ziemlich exakt der Effizienz von Benzin oder Diesel.

Und was bedeutet das nun?

Sehr einfach: Mit „konventionellen“ Kraftwerken und einer Verbrennung von nicht nachwachsenden  Rohstoffen (Kohle, Öl, Gas) bringt ein Elektroauto gar nix in der „Ökobilanz“ und ist, wenn wir den „Mix“ nicht auf 20% regenerative Energien bringen sogar ineffizienter. Eine „saubere“ Energieform ist Atomenergie, die wir aber nicht wollen (Noch eine Paradoxie, wir wollen „keinen Atomstrom, aber Elektroautos“).

Hatte ich schon erwähnt dass jede bekannte Form der „Speicherung von Energie“, bspw. LiIon-Zellen hochgiftig sind, da sie Blei, Quecksilber, Mangan oder ähnliches enthalten? Das Zeug ist im Grundwasser weitaus gefährlicher als bspw. Atommüll.

Also wenn morgen alle Deutschen ein Elektroauto kaufen… es gibt rund 46 Millionen Autos. Und jeder Deutsch fährt 50 km zur Arbeit und zurück und verbrutzelt somit rund 2,5 Megawattstunden im Jahr macht das also in etwa 110 Megwattstunden für den Berufsweg aller Deutschen. Bei rund 630 TWh, die Deutsche Kraftwerke zur Zeit produzieren ist das nicht mal drei Prozent – an sich ja harmlos.

Aber das sind Zahlenspiele. Ein Durschnittsauto wird 20.000 km im Jahr gefahren und verbraucht auch keine 5, sondern rund 8 Liter, denn es geht meist auf die Autobahn. also rechnen wir das doch einmal:
46.000.000 Autos * (20.000 km/100 * 8 Liter) * 9 kWh/Liter Benzin * 50% Effektiv genutzt =  rund 37 Milliarden Kilowattstunden. Das ist doch mal ne Hausnummer!  Es müssen also rund 6% mehr Elektrizität her.

Ich seh den Ökoeffekt ja woanders: Wenn ich warten muss, bis die Karre geladen ist, bin ich 5 Mal um den Berliner Ring gefahren, mit dem Flugzeug bis Moskau geflogen oder habe 5 Stunden auf meinen Zug gewartet.

Paradoxon 7 – Der Ami und sein Auto

Amerikaner. Sie führen lieber Krieg um eine Ressource, die dem Untergang geweiht ist, als spritsparende Autos zu bauen und bezeichnen dieses unsäglich Dumme verhalten als Patriotismus.
Was macht der Amerikaner, wenn das Öl teuer ist? Er nimmt ein paar Milliarden Dollars und einige Milliarden Liter  Brennstoff (für Panzer, dummgroße Jeeps, …) und marschiert in ein Land ein. Weist Du eigentlich, wie viel tausend Liter Diesel ein Panzer verbraucht?
Und wenn das nichts bringt? Na, dann baut er halt Ölsande in einem der letzten großen Naturlandschaften der Erde ab – Alaska. Ein Prozess, der eine schiere Unmenge an Giften produziert und nebenbei fast die dreifache Energiemenge verbraucht, im Vergleich zu der Energiemenge welche das geförderte Öl hat.

Dieser geschickte „Ölpolitik“ ist es auch zu verdanken, dass die Amerikaner immer noch denken, dass das meiste Öl im Irak, oder in Kuwait liegen. Da gibf es welches, sicher. Aber es ist nicht besonders hochwertig. Es gibt beim Öl Qualitätsklassen. Tatsächlich ist das Öl aus dieser Region sehr mittelmäßig. Das beste Öl der Welt shoppen gerade lustigerweise die Chinesen – im Sudan.

Wie haben die das geschafft? Nun im Sudan (Khartoum) herrscht alles andere als ein gerechter säkularer Staat. Es sind beinharte Islamisten am Werk (Sunniten; Saddam Hussein war auch Sunnit) und eine Schweinediktatur brutalster Sorte. Entsprechend hat die UN die sudanesische Regierung scharf kritisiert und während die Amis in Somalia, dem Irak, Afghanistan herumwilderten gab es in einer Region des Sudans, Darfur, einen bisher nie dagewesenen Völkermord und ein undendliches Leid. Da wussten die Amis nur noch nicht, auf wie viel und auf welch gutem Öl der Sudan gerade sitzt.

Der UN-Resolution ist die VR China nicht gefolgt, machte auf Goodwill mit dem Sudan und ist heute Hauptabnehmer des Öls, welches sie in amerikanische Devisen und Industriegütern bezahlen. Letzteres vor allem Waffen.

Der Ami tut also so einiges um sein Auto zu tanken. Und so hat es die amerikanische Automobilindustrie wieder einmal geschafft dummgroße Autos mit 20 Jahre alter Technik und dem Kraftstoffverbrauch eines Vierzigtonners zu verkaufen. Lange Zeit wurde diese Dummheit auch vom Patriotismus gebuckelt, doch die 68er haben irgendwie nun eine Generation großgezogen welche gar nicht mehr so sehr davon überzeugt ist, dass „Americans the greates cars“ bauen.

Und so kauften die Revolverträger sich plötzlich Japaner und auch deutsche Autos. Im Zuge dessen ging „General Motors“ (Ein ehemaliger Kriegsheld und Vater von „Major Defect“) die Luft aus. Das lag maßgeblich daran, dass dieser Konzern, ähnlich wie ein deutscher Fernsehsender der Raketen mit Satelliten ins All schießt, seit Jahren keine Gewinne und keine Innovationen mehr in seine Produkte brachte. Dabei war es nicht einmal so, dass das „Know How“ fehlte. Letztlich baute die deutsche Konzerntochter „Opel“ schon seit Jahren recht annehmbar ökonomische Autos und so verfügte man schon über das entsprechende Wissen. Man war nur immer noch der Überzeugung, dass schon irgend jemand Krieg führen würde, wenn es GM mal schlecht ging.

Paradox auch die erste Reaktion von GM nach der Pleite: Man wollte erst mal Opel verkaufen. Übrigens der einzige Firmenteil, der zumindest hin und wieder einen Gewinn in der Jahresbilanz hatte. Verkaufen wollte man praktisch nur, weils kein Ami war (und weil man einen ganzen Batzen Schulden schon auf den deutschen Autobauer umgeschichtet hatte).

Mit Barrack Obama hatte da wohl keiner gerechnet, denn der hatte keine Lust auf Krieg. Der hörte damit auf, sparte ein paar Milliarden Dollars und sagte sich wohl: „Krieg ist mir zu stressig, hier GM nimm lieber gleich die Kohle!“ Und so darf GM jetzt wieder dummgroße Autos bauen und die Amerikaner freuen sich. Opel wurde nicht verkauft und weil jeder der sich jetzt einen GM kauft wieder ein Patriot ist, wie Barrack Obama, George Bush und Mel Gibson, sind die Verkaufzahlen dieser dummgroßen Autos auch wieder hoch.

„Mist“, wird sich Obama jetzt denken, „Nun muss ich doch wieder Krieg ums Öl führen!“ Naja, wichtig ist erst einmal, dass die USA keinerlei Umweltabkommen mehr ratifizieren, denn diese stören eindeutig die amerikanische Form des Idio… Patriotismus.

Für dicke Autos mit ordentlich Benzin haben Amerikaner übrigens weitaus mehr Geld, als beispielsweise eine stabile Gesundheitsvorsorge. Das hat auch System, denn ein ordentliches Kassensystem würde dazu führen, dass heraus käme, dass Junkfood dumm und aggressiv macht.

Paradoxon 8 – Umweltzonen

Zurück nach Deutschland, zurück nach Berlin. Berlins „City“ (Mitte). Die ist jetzt „Umweltzone“. Das bedeutet, Autos die nicht mindestens der EURO-3-Norm genügen, dürfen gar nicht mehr rein. Dies sollte drei Dinge bewirken: Zum einen sollten die Leute, die sich kein neuere Auto leisten können und deshalb eine alte Karre fahren, trotzdem ein neueres Auto kaufen um die Durschnittsverschuldung deutscher Haushalte noch ein wenig in die Höhe zu treiben. Zum anderen sollten die Leute, wenn sie sich kein besseres Auto leisten können, wenigstens die Society in den Szenebezirken sowie die Politiker in Mitte usw. nicht mit ihren Abgasen belasten. Außerdem sieht so eine Rostlaube vor dem Reichstag nach nichts aus. Und drittens wollte man der Mineralölindustrie neue Impulse geben, weil ausgerechnet die Spritfresser nun Umwege fahren müssen, da sie nicht mehr durch die Stadt dürfen.

Schlussendlich saniert man damit die Ordnungsämter, weil von vornherein klar war, dass weder der Checker aus Kreuzberg, noch die Berliner Schnauze aus Wilmersdorf sich seinen 20 Jahre alten BMW verbieten lassen und trotzdem „ab durch die Mitte“ fahren.
Ist die Luft in Berlin dadurch nun besser geworden? Nein! Dafür bräuchte es erst einmal eine Umweltplakette für Dönerbuden.

Paradoxon 9 – Verschleiß und Fortschritt

Die älteren unter uns erinnern sich noch daran. Mitte der 90er war der „Keramikmotor“ in aller Munde. Heute redet keiner mehr darüber. Warum? Nun, einmal weil der Herstellprozess ein riesen Probolem ist und die Nachteile des Keramikmotors die Vorteile überwiegen.

Ein Vorteil wären ein nahezu verschleißfreier Motor – aber dann müsste man sich ja nicht alle 5 Jahre ein neues Auto kaufen.
Ein weiterer Vorteil wäre, dass viel weniger Reibung erzeugt wird, man viel weniger Schmierstoff braucht und viel weniger Energie als „Abwärme“ verpufft – aber dann wäre dieser Motor ja fast Wartungsfrei. Womit soll denn dann noch Geld verdient werden?
Es ist eine unheimlich Vortschrittliche Technologie, mit einer nie dagewesenen Laufruhe des Motors, der bei weit niedrigerer Drehzahl mehr Kraft entfaltet – jedoch müsste dann Geld in eine Forschung gesteckt werden, an deren Ende ein Auto steht, an dem der Hersteller nur ein Mal, beim Verkauf, Geld verdienen kann.

Seit den 90ern ist die Materialforschung in diesem Bereich viel weiter gekommen. In der Raumfahrtindustrie, in der Maschinenbauindustrie überall finden Keramik und keramische Beschichtungen Einsatz und sorgen dafür, dass Turbinen und Triebwerke viele zehntausend Betriebstunden bei über 1000 Grad Celsius im Dauereinsatz durchhalten. In Autos ist davon nichts zu sehen.

Womit wir bei alternativen Designs sind. Der aktuelle Verbrennungsmotor ist mit weitem Abstand das physikalisch dümmste, was man machen kann, da die Beanspruchung der (Kurbel-)Welle recht hoch ist und beim Umschwung „an der Welle“ viel Energie verbraten wird. Das Teil wird warm und daher ölgekühlt und sorgt für starke Vibrationen. Ein Lösungsansatz war (und ist es bei Flugzeugen) der Kreiskolbenmotor. Im Auto, so glaube ich, nie verbaut.

Ein anderer Ansatz war der Wankelmotor – absolut vibrationsfrei. Der erwies sich jedoch als rechter Spritverbraucher und während durch das Fehlen an Vibration weite Teile eines Autos weit weniger verschleißen, ist die Beanspruchung des Kreiskolbens hoch. Auch die Präzision bei der Fertigung muss hier weit höher sein, als beim Ottomotor. Ein Kreiskolbenmotor jedoch wäre allein schon von der Form her DIE perfekte Lösung für einen Keramikmotor. Deshalb wird am Wankelmotor auch nicht weiter geforscht.

Letztlich gibt es noch die klassische Turbine. Vorne wird Luft eingesaugt und komprimiert (der sogenannte „Verdichter“). Die Schaufeln, welche diese Kompression vornehmen hängen mit an der Welle. In der „Mitte“ wird ein brennbares Gas in die Komprimierte Luft eingespritzt. Das unter Druck stehende Gas-Sauerstoff-Gemisch wird entzündet und der entstehende Druck nach Hinten durch die Turbine „gejagt“. Hier sitzen wieder Schaufeln die nun die Welle antreiben. Rund 30% der Energie gehen wieder für den Verdichter drauf, welcher wiederum rund 40% der eingesaugten Luft rein zur Kühlung verwendet. Als Brennstoff kann von Propangas bis zum Methan (Kuh-Pups) alles verwendet werden. Auch Benzin würde gehen. Die Effizienz einer solchen Turbine wäre nicht sonderlich viel höher als die eines Ottomotors, doch diese Turbine ist nahezu verschleißfrei, erzeugt keine Vibrationen und die Abwärme der Turbine (welche mit Sicherheit um die 600 °C betrüge kann weiter genutzt werden).

Jedes dieser Konzepte ist erprobt und schon mal „gemacht“ worden, doch keines konnte dem Ineffzienzkönig, dem Ottomotor, jemals den Rang ablaufen. Toyota hat ein Konzept in der Schublade, in dem ein Wankelmotor den Verdichter der Turbine antreibt. Diese wiederum erzeugt nach Gasverbrennung elektrischen Strom, welcher direkt an die Motoren an den Radnaben geht. Durch die hohe Verbrennungsenergie entsteht am Ende der Turbine Wasserdampf und Co2. Alle anderen Schadstoffe verbrennen nahezu rückstandslos. Das revolutionäre an diesem Motor ist seine Kompaktheit, denn er ist nur etwa so groß wie zwei Autobatterien. Auch ist er nicht so leistungsfähig wie ein Ottomotor, kann jedoch in einem Hybridfahrzeug unterstützen und so einen Elektro-/Benzin-/Gas-Hybrider möglich machen, den man mit so ziemlich jeder Art von Gas oder Benzin befüllen kann.

Aber wer braucht dass schon?

Paradoxon 10 – Der Staat, das Geld und der Fortschritt

Das letzte Paradoxon fasst alle genannten Paradoxien schön zusammen. Wenn nämlich solche Paradoxien zusammenkommen, wie die 9 vorgenannten, dann ist es an einem Staat, hier in die Presche zu springen. Zuerst könnte man ja mal alle „unnützen“ Fahrzeuge abschaffen, indem man das „Zufussgehen“ fördert (Paradoxon 1). Man belohnt diejenigen, welche täglich zur Arbeit in 20 Kilometern Entfernung erscheinen, ohne dabei ein Auto zu nutzen. Aktuell aber belohnt man jene, welche ein Auto nutzen, oder man begrenzt ihren Schaden (Paradoxon 3).
Das würde auch dem Staat auf lange Sicht Geld bringen, denn neben dem Fehlen der Pendlerpauschale, hätten die Arbeitnehmer mehr „Tatsächliches Netto“ vom Netto und so würde die Konsumquote steigen und bei immerhin 19% Mehrwertsteuer… Aber dafür ist gerade kein Geld da. Warum nicht mal den Arbeitgeber in die Pflicht nehmen und ihn per Edikt dazu verpflichten, die Kosten für den Arbeitsweg komplett zu tragen – natürlich analog zu den Kosten der „öffentlichen Verkehrsmittel“.

Das Auto als Statussymbol (Paadoxon 2) ist eindeutig schwachsinnig. Hier kann der Staat richtig fiese abkassieren. Macht er ja schon, doch was soll der Geiz? Ein BMW muss für den Ali mit den krassen grünen Augen unerschwinglich werden. Ein 20 Jahre alter BMW muss im Jahr so viel Kosten, wie eine Dönerbude am Alexanderplatz im Jahr Umsatz macht. Es ist schwachsinnig, dass Kinder einen Benz fahren – und dann auch noch einen, der 18 Liter im Standgas braucht.  Und was macht Väterchen Staat? Führerschein mit 17 und das senken des Mindestalters eines Auto für die HU-Plakette auf unter 30 Jahre. Mit dieser Plakette darf man dann sogar in die beschissene Umweltzone.

Die Ökosteuer (Paradoxon 4), ist was vermutet wurde – nur eine gar nicht so versteckte Steuererhöung und die Abwrackprämie hat die Gebrauchtagenhändler verarmen, die Neuwagenhändler reich werden lassen. Auch dürften sich einige Haushalte hier sinnlos verschuldet haben, um ein Auto zu kaufen, dessen lebenslange CO2- und Energiebilanz nun auch nicht besser ist, als beim Alten. Den Staat hat die Nummer undglaublich viel Geld gekostet.

Und während die Welt wegen der Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke auf die Straße geht, investiert und subventioniert der Staat Elektroautos (Paradoxon 4), welche auch nicht effizienter sind als ein Benziner. Derweil sind die Forschungshaushalte für echte Alternativen zum Benzingetriebenen Ottomotor eingeschrumpft worden (wie alle Bildungs- und Forschungshaushalte) und auf die Wirtschaft „verlagert“, welche stattdessen Forschungssubventionen erhält und diese im Grunde dafür, dass sie nicht an grundlegend neuen Technologien forschen, sondern an neuen Verfahren für alte Technologien, welche Autos komfortabler und billiger machen, damit auch die entlassenen Arbeitskräfte sich in Zukunft noch ein Auto leisten können.
Wähernd also VW, BMW, Daimler und Co. auf Automessen Zahlen präsentieren, wie viele Abermillionen die Entwicklung des neuen Modells gekostet hat, dessen tatsächlichen Mehrwert man eher in der Theorie findet, krebsen Forscher an Universitäten mit einem Bruchteil der Mittel herum. Der Staat gießt dabei noch Öl ins Feuer und prognostiziert die Zeit der Elektroautos, welche im Grunde gegenüber den Ottomotor-Antiquitäten nur ergonomische Nachteile haben. Klar, es gäbe ergonomische und sparsame Alternativen. Aber die hätten ja gar keine Nachteile gegenüber dem Benziner. Ich glaub, das will die Autoindustrie nicht. Und wenn man etwas tut, was diese Industrie nicht will, dann muss man ja beim nächsten Mal den Wahlkampf selbst bezahlen.
Bei des Deutschen liebsten Kind wird halt weit bessere Lobbyarbeit geleistet, als beispielsweise bei den Glimmstengeln. Die haben nämlich weit weniger „Schaden“ angerichtet (Uh, Paradoxon 11!), denn schließlich gibt es weitaus mehr Verkehrstote jedes Jahr, als Lungenkrebskranke (Paradoxon 9).

Und letztlich gibt es noch Umweltzonen, damit der Staat absolut perfekt zeigt, wie unsinnig und Verfehlt seine Ökopolitik sein kann.
Und damit ist Pradoxon 10 definiert: Der Staat macht exakt das Gegenteil von dem, was ihm oder seiner Bevölkerung nützt. Teils aus blanker Dummheit, oder wenigsten mangelnder Weitsicht, Teils um einer vor einer Industrie zu Kreuze zu kriechen.

Ohne Rückgrat lässt sich halt besser am Arsch lecken!

Und das ist nicht paradox – sondern ganz natürlich.

PCO