Hardwaretest: Enermax‘ neue T.B.-Lüfter
Enermax weiß um die Qualiät seines „Twister“-Lagers, es wurde vielfach gelobt & prämiert, fand schnell viele Freunde, somit auch Käufer, aber zwischen T.B.Silence, Apollish und Vegas klaffte bis dato noch eine Lücke, besser gesagt mehrere kleine Lücken – genau diese schließt Enermax nun mit drei neuen Lüfterserien, welche wie die Ur-Serie auf das Twister-Lager setzen, wie die T.B.-Serie auf einen rauchgrauen Rahmen sowie einen attraktiven Preis, zugleich aber die LED-Freunde nicht zu kurz kommen lässt. Ob Enermax‘ Plan aufgeht, zeigt sich hier und heute.
Der Dank für die Bereitstellung der Testsamples geht an Benjamin Schäfer von Enermax.
Testphilosphie
Unterschiedliche Lüfter = unterschiedliche Ansprüche? Ja und nein, denn egal welcher Lüfter gekauft wird, egal von welchem Hersteller, es gilt doch immer gewisse Aspekte zu befriedigen: ein gutes Preis/Leistungsverhältnis, ein relational hoher Luftdurchsatz und ein möglichst geräuscharmer Betrieb sind wichtige Faktoren für die Kundenzufriedenheit. Die Optik ist dies an sich auch, doch da scheiden sich ja bekanntlicher Weise die Geister, wie auch beim Kaufpreis und der Lautstärke, denn unter „günstig“ und „leise“ versteht jeder Mensch wohl etwas anderes. Enermax zielt mit den neuen T.B.-Lüftern gleich auf mehrere Käuferschichten: wer es nicht ganz so glänzend wie bei den Apollish und Vegas mag und wer den ein oder anderen Euro mehr als bei den T.B.Silence für eine schicke Beleuchtung ausgeben will, soll mit den neuen mannigfaltigen Lüftern angesprochen werden. Mein Fokus liegt ja immer auch auf einem möglichst leisen Betrieb, denn billige, laute Lüfter gibt es ja wahrlich genug, und da die bisher getesteten Lüfter mit Twister-Lager (siehe auch 120er– und 140er-RoundUp) allesamt äußerst ohrenfreundliche Vertreter ihrer Art waren, gilt es auch das positive Image zu verteidigen – harte Bandagen dürfen also angelegt werden.
Die Testbedingungen und wie welche Werte erreicht werden sowie diese einzuordnen sind, stimmen 1:1 mit den grundsätzlichen und spezifischen Erläuterungen aus den RoundUps überein. Zwo Impressionen des Testaufbaus bzw. Testsystems sollen auch nicht fehlen.
Die Lüfter en Detail
Allen Lüfter gleich ist die Verpackung: das transparente Kunststoffkleid, das konsquente Nichtverstecken der optischen Reize sowie die Angabe technischer Daten und Details zur Beleuchtung sollen des Käufers Interesse wecken und zugleich seinen Informationsdurst stillen. Näheres zur Technik des Twister-Lagers und zum Luftdurchsatz ist kompakt und simpel aus dem Apollish-Special im Forum zu entnehmen. Hervorzuheben seien noch der „Klick-Mechanismus“, welcher das Herausnehmen des Rotors ermöglicht, sowie die „Focus-Blades“ getauften Lüfterflügel, welche im Zusammenspiel mit den LEDs für bogenförmige Lichtstrahlen bzw. -reflektionen sorgen.
T.B. Apollish UCTA12N-B/R und UCTA14N-B/R
Spezifikationen und Bilder: siehe Herstellerseite
Kaufpreis zum Testzeitpunkt: 8€ für das 120mm- bzw. 12€ für das 140mm-Modell
Die Mischung aus Apollish und T.B.Silence ist die günstigste der neuen Modell-Reihe, die 12 verbauten LEDs der 120 bzw. 140mm-Lüfter leuchten durchgehend, es gibt also keine Beleuchtungsmodi. Die Farbauswahl ist mit Rot und Blau ganz klassisch gehalten, es gibt keine Lüftersteuerung und keine PWM-Unterstützung. Die T.B.Apollish sind, wenn man da so sagen mag, die simpelsten Version, das tut der Qualität natürlich keinen Abbruch, denn das Herz, also das Twister-Lager, macht wie erwartet auch hier einen wirklich guten Job.
Da Enermax ja im Gegensatz zu einigen anderen Hersteller nicht geizig mit Infos und Bildern umgeht, kann sich gleich der Königsdiziplin gewidmet werden, nämlich der Lautstärke.
Die 12cm-Version ist eine herrlich dezente, die 14cm-Version tendiert etwas zum Brummen, beide jedoch sind für Silent-Systeme sehr gut geeignet, wenn auch der 14N im Quervergleich knapp hinter dem Bruder namens UCTB14 (T.B.Silence) landet. Beide T.B.Apollish haben eine geringe Maximaldrehzahl, in den meisten Fällen muss man die Lüfter also nicht mal drosseln. Wenn man dies aber tut, ist zu beachten, dass beide wirklich auf Teufel-komm-raus nicht mit exakt 7V starten wollen, mal eben so ein 7V-Adapter zu verwenden, bedeutet also den Streik beider Lüfter.
T.B.Vegas Duo UCTVD12A und UCTVD14A
Spezifikationen und Bilder: siehe Herstellerseite
Kaufpreis zum Testzeitpunkt: 15€ für das 120mm- und knapp 20€ für das 140mm-Modell
Die Vegas-Duo-Reihe ist unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht von der T.B.Apollish-Reihe, erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass hier tatsächlich 36 LEDs untergebracht wurden – 18 rote und 18 blaue sorgen im Zusammenspiel mit dem bekannten Klick-Taster für ingesamt 11 verschiedene Modi, von „aus“ über „Blinken“ bis hin zum weckselden Farbspiel samt Propellor-Effekt ist alles geboten. Vier Gummislicks zur Enktopplung und ein kleiner Dreh-Poti zur Drehzahlregelung runden das Bild ab. „Dezent ist was anderes“ das steht fest, aber was bei den Apollish Vegas schon für Staunen sorgte, kann bei den T.B.Vegas ja nicht langweilig sein.
Bewegte Bilder gibt es ein Stück weiter unten zu betrachten, vorweg aber die Ergebnisse des Härtetests:
Drosselt man den 120er Vegas-Duo nur via Poti, erreicht er eine Minimaldrehzahl von 800 Touren, der 140er erreicht 700 RpM – für Silentiten ist das natürlich zu viel, aber beide Duos haben noch mehr drauf: eine Anlaufspannung von gerade einmal 4 Volt bei 120er und gar nur 3,5V beim 140er sind nötig und schon werden beide zu echten Leisetretern. Bei der Minimaldrehzahl werden rundum gute Werte erreicht, ein harmonisches Bild zeigt sich.
Wer aufmerksam liest, wird feststellen, dass der UCTVD12A trotz geringerer Drehzahl etwas schlechtere Werte als der UCATA12N erreicht – woran das liegt? Nun, es schlägt schlicht und einfach die die Serienstreuung zu, doch wenn selbst ein nicht ganz 100%ig gelungenes Exemplar so gut abschneidet, dann ist der Käufer auf der sicheren Seite. Ein kleiner Seitenhieb gen Yate Loon und SilenX sei aber erlaubt. Der UCTVD14A schlägt in die selbe Kerbe: etwas weniger brummig, dafür marginal schleifender – die Unterschiede sind gering, fast zu vernachlässigen, denn das Jammern auf hohem Niveau muss wirklich nicht übertrieben werden.
T.B.Vegas Trio UCTVT12P
Spezifikationen und Bilder: siehe Herstellerseite
Kaufpreis zum Testzeitpunkt: knapp 20€
Last but not least kommen wir zum UCTVT12P, somit zur Krönung der optischen Gestaltung: natürlich hat auch der Trio vier Gummislicks und eine integrierte Lüftersteuerung dabei, aber darum geht es nicht, es sind die 54 (!) LEDs, die Enermax dem Lüfter spendierte und die für Aufmerksamkeit sorgen. Ich weiß nicht, ob die Anzahl der LEDs ein Weltrekord ist, auch nicht ob die 14 (!) verschiedenen Modi eine Bestmarke darstellen, ich nehme es aber ganz schwer an. Jeweils 18 grüne, rote und blaue LEDs sorgen für – tja, für eine Light-Show, die wohl für so manches Rockkonzert reichen würde. Ein kleines Video des T.B. Apollish Trio in Aktion dürfte sicher nicht schaden, aber Vorsicht: es wird bunt & hell! (50 sek, 3 MB, 400×304 Pixel, XVid). Wer die Übersicht verloren haben sollte, kann ja direkt bei Enermax nachschauen, dort ist jeder Modus beschrieben.
Es wird dem „Modder“ landläufig nachgesagt, er wäre primär an der Optik interessiert, alles andere wäre ihm egal, doch diese Zeit sind glücklicher Weise vorbei. Wer sich „Spitzenlüfter“ nennen will, muss etwas für das Auge UND für das Ohr leisten – und auch hier überzeugt der Trio auf ganzer Linie:
Bei Vollgas herrscht ein kräftiger Luftzug, von „leise“ kann man angesichts der 1500 Touren natürlich kaum sprechen, aber schon bei 500 RpM, also der offiziellen Minimaldrehzahl, ist der Trio kaum noch wahrzunehmen. Wie seine Duo-Brüder ist aber hier das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht, der Trio kann zusätzlich auf 300 RpM gedrosselt werden und ist dann wirklich nur noch zu hören, wenn man die gespitzten Lauscher ganz nah an ihn heranhält. Man darf ohne Zweifel sagen, dass der Trio wohl die beste Mixtur aus Optik und leisem Betriebsgeräusch darstellt und dies obwohl die Konkurrenz, auch aus dem eigenen Hause, ja sehr groß ist.
Ein näherer Blick auf die LEDs
Bei der jeweiligen Anlaufspannung leuchten die LEDs nicht mehr. Bei Duo und Vegas bleiben die LEDs aber brilliant hell, solange die Lüfter nur via Poti gedrosselt werden. Generell gilt, dass jeweils erst im unteren Spannungsdrittel die Leuchstärke nachlässt, je nach Modell können also auch 5 oder 6 Volt noch ausreichen, um weiterhin in den Genuss der Farbenpracht zu kommen. Das folgende Bild soll anhand des T.B.Apollish UCTA12N-B die Leuchtstärken aufzeigen:
Die LEDs der beiden Vegas-Reihen haben den Vorteil, dass sie, solange man sie via Poti regelt, nicht an Leuchstärke einbüßen. Die T.B.Apollish hingegen sind dank ihrer geringen Maximaldrehzahl und damit verbundenen geringen Lautstärke nicht zwangsläufig zu drosseln, sodass sich deren „Nachteil“ quasi ausgleicht. Nur um das nochmal deutlich zu sagen: ein typischer Netzteillüfter, eine handelsübliche ungedämmte 3,5″ HDD und eine Grafikkarte von der Stange sind schlicht und einfach lauter und störender, als die T.B.Apollish es je sein könnten.
Fazit:
Die T.B.Apollish-Reihe vereint einen gelungenes Preis/Leistungsverhältnis mit einem sehr dezenten Lager und einem relational hohen Luftdurchsatz, zudem überzeugen die Lüfter durch ihre feine Optik.
Die T.B.Vegas Duo überzeugen durch ihr sehr dezentes Lager, die umfangreiche Ausstattung und ihre ausgefalle Optik.
T.B.Vegas Trio – so lautet der Name, den man sich merken sollte, wenn an einer exzessiven LED-Show interessiert ist, zudem auf eine hervorragende Laufruhe und eine umfangreche Ausstattung nicht verzichten möchte.
Zum Schluss noch wie üblich die kompalkte Übersicht der Vor- und Nachteile:
JS für Orthy.de, C2010
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